Über Wein und Schläuche
Serie: Verändert in sein Ebenbild | Bibeltext: Lukas 5,38
Im Neuen Testament entsteht etwas Neues. Jesus braucht das Gleichnis vom Wein und Schläuchen, um das zu illustrieren. «Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen!» (Lk 5,38) Wir wollen in dieser Predigt fragen, was genau ist bei Jesus neu? Was hat sich geändert? Das Neue Testament sagt einiges.
Erfüllung des Gesetzes
Ein Merkmal vom Alten Testament ist die Sammlung vom Gesetz. Schon im Garten Eden gab Gott Anweisungen, dann kommen die 10 Gebote, danach kommt das Buch Levitikus mit den genauen Ausführungen dazu, und im 5. Mose haben wir nochmals eine genaue Auflistung. Das Problem ist dann aber, dass die Menschen das Gesetz nicht konsequent einhalten konnten.
Doch wenn man genauer hinschaut, dann geht es nicht um die genaue Einhaltung dieser Gebote, sondern es geht um eine Beziehung mit Gott. Unsere Beziehung mit Gott soll uns ermöglichen ein schönes Leben zu führen, so wie Gott von Anfang an wollte. Nach dem alle bei der Prüfung durchfallen, braucht es etwas Neues, und das wird mit dem Tod und der Auferstehung von Jesus möglich.
Der Neue Bund, wie er in Jeremia 31 genannt wird, wird möglich, durch die Veränderung, die damit beginnt, dass wir Jesus in unser Leben aufnehmen. Und so wird das schöne Leben möglich, wo im Alten Testament erwartet wird. Schauen wir mal, wie diese Veränderung konkret aussieht.
Geschichten von Veränderung
Levi/Matthäus der Zöllner, Lukas 5
Jesus kommt und verkündet, dass das Reich Gottes nahe ist, und dann beruft er z.B. in Lukas 5 den Levi. Jesus sieht Levi am Zoll sitzen, und sagt zu ihm: «Folge mir! [Chum mir naa!] Und der liess alles zurück, stand auf und folgte ihm“ (Lk 5,27b-28). Levi gibt dann ein grosses Gastmahl für Jesus und da war auch eine grosse Schar von Zöllnern und andere Sünder, die mit ihnen am Tisch sassen. Das passte den Pharisäern und Schriftgelehrten nicht. Sie fragen deshalb „Warum esst und trinkt ihr mit Zöllnern und Sündern?“ (V30). Und Jesus antwortet „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.
Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Umkehr.“ (V31f)
Mit dem Bild vom Arzt und sagt Jesus, dass er gekommen ist, um das grösste Problem der Menschen zu lösen. Wir haben ja gesehen, dass im AT keiner der Grossen es schaffte Gott zu gefallen. Jesus vergleicht sich dann mit einem Bräutigam, und sagt, seine Jünger sind jetzt am Feiern, weil er als Bräutigam da ist, und dann braucht er nochmals ein Bild: «Niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche“ (Lk 5,37)
Das ist eine Anspielung auf den „Neuen“ und „Alten Bund“ von Jeremia 31. Jesus sagt kurzgefasst, „Jetzt ist persönliche Veränderung wirklich möglich“. Wenn wir Jesus nachfolgen, wie Levi, dann können auch wir persönliche Veränderung erleben.
Für die Zöllner war Geld wichtig, und darum sagt er dann ein bisschen später:
Kein Knecht kann zwei Herren dienen. Denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird sich an den einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. (Lk 16,13)
Hier sagt hier Jesus, es ist möglich mit Geld grosszügig umzugehen, wenn wir die Gnade von Jesus annehmen und eine Beziehung mit Gott leben (Lk 16,14-17). Jesus macht es also möglich, mit Geld anders umzugehen.
Zachäus, der grosszügige
Die wohl berühmteste Begebenheit, welche die Macht vom Evangelium zeigt, ist die Begegnung von Jesus mit Zachäus in Lukas 19. Nach dem Zachäus Jesus begegnet und ihn in sein Haus einlädt, wird Zachäus verändert. Es geschieht etwas in seinem Herz und so wird Zachäus zum Vorzeige-Beispiel, wie man grosszügig mit Geld umgeht. Wie zeigt sich das?
Zuerst einmal nimmt er Jesus voller Freude auf (V6) und zeigt uns, wie Grosszügigkeit geht: «Hier, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, Herr, und wenn ich von jemandem etwas erpresst habe, will ich es vierfach zurückgeben.» (Lk 19,8)
Zachäus ändert aber nicht nur sein Verhalten, nein, das Evangelium verändert seinen Charakter, und sein ganzes Leben.
Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, denn auch er ist ein Sohn Abrahams. Denn der Menschensohn ist gekommen zu suchen und zu retten, was verloren ist. (Lk 19,9-10)
Jesus bezeichnet ihn als Sohn Abrahams, weil er Jesus glaubte, und das hat sein Einstellung im Herz verändert. Der nächste ist Nikodemus.
Nikodemus
Nikodemus ist ein «grosser Lehrer» in Israel und das Gespräch zwischen ihm und Jesus geht bald einmal um persönliche Veränderung. Nikodemus beginnt das Gespräch, in dem er darüber redet, was Jesus für Wunder tut. Jesus geht dann aber nicht darauf ein, sondern sagt in Johannes 3,3:
Amen, amen, ich sage dir: Wer nicht von oben geboren wird, kann das Reich Gottes nicht sehen.
Als Nikodemus nicht drauskommt, macht Jesus weiter:
Amen, amen, ich sage dir: Wer nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann nicht in das Reich Gottes gelangen. 6Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. 7 Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von oben geboren werden. 8Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, weisst aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist. (Joh 3,5-8)
Wir könnten jetzt die Nuancen von «Geist» und «Fleisch» versuchen zu verstehen, und wie eine Neugeburt genau funktioniert, doch das ist nicht das Thema dieser Predigt. Worauf ich hinaus will, ist, dass Jesus zu Nikodemus sagt, du wirst verändert werden, und so treffen wir später im Johannes Evangelium Nikodemus wieder, und merken, ja, der wurde tatsächlich verändert.
Die drei Beispiel von Veränderung zeigen, wie Jesus erfüllt und liefert, was im Alten Testament so sehnlichst erwartet wurde.
Die Dynamik von Veränderung
Bei Paulus ist diese persönliche Veränderung dann ein grosses Thema, und so möchte ich euch einige praktische Anwendungen bringen, wie Veränderung geht.
An Liebe reicher werden
In 1. Thessalonicher 3,12 sagt Paulus, wir sollen «reicher werde in der Liebe zueinander und zu allen Menschen». Christus hat uns diese Liebe vorgelebt, und durch seinen Tod und seine Auferstehung werden wir bevollmächtigt, diese Liebe zu leben. «Reicher werden» heisst, das ist nicht irgendwann abgeschlossen. Wir alle können in der Liebe immer mehr zu legen.
Und dann ist da noch drin «zu allen Menschen». Im Glauben werden Grenzen durchbrochen. Jesus ist für alle Menschen gestorben, und so dürfen wir auch alle Menschen in Liebe behandeln.
Anwendung: Wie geht es dir damit? Das Wort Liebe ist für einen Mann vielleicht etwas stark. Es ist ja nicht so, dass ich jedem Menschen um den Hals fallen muss. Ich würde es so formulieren: 4M – Man muss Menschen mögen. Ich glaube es ist ein Grundbedürfnis von uns Menschen, dass jeder Freunde braucht. Wir sind alle in diesem Leben unseren Weg am Suchen, und es ist nicht immer einfach. Ich mag das Wort «Fellow-Struggler», wir sind alles Mitkämpfer im Leben. Manchmal sind wir tief in einem Loch, und da ist es ein Händedruck von Gott, wenn uns ein Mensch seine Hand entgegenhält und sagt, «Komm ich helf dir wir auf die Beine.»
Dann ist da noch das «alle Menschen». Da habe ich in den letzten Jahren viel gelernt. Gott hat uns in Jesus Liebe gezeigt, bevor wir ihn in unser Leben aufnahmen (Joh 3,16). Wie geht es dir damit? Für mich heisst das ganz praktisch, egal was für Menschen mir begegnen, ich behandle jeden gleich, ob er fromm ist oder nicht.
Gott immer mehr gefallen
In 1. Thessalonicher 4,1 ermutigt uns Paulus ein Leben zu führen, dass Gott gefällt, und in diesem Weg immer noch weiterzugehen. Wer Veränderung erleben will, der hört nicht auf das, was die Spötter sagen, sondern versucht einfach ein Leben zu führen, wo Gott gefällt.[1]
Anwendung: Veränderung ist ein lebenslanger Prozess, und Paulus sagt hier nicht, «Ja, irgendwann kannst du dich auf deinen Lorbeeren ausruhen, und sagen, «jetzt schau ich mal zu». Nein, er sagt wir sollen immer wieder «weitergehen» und Wege suchen Gott noch mehr zu gefallen.
Im Herzen immer mehr gehorsam werden
Im Römer 6,17-19 sagt Paulus, dass wir, bevor wir Jesus in unser Leben aufgenommen hatten, nicht anders konnten, als der Sünde zu dienen. Doch nun sind wir durch Christus von der Sklaverei der Sünde befreit, und wir dienen jetzt der Gerechtigkeit. Paulus ist sich dabei bewusst, dass das nicht einfach ist, aber durch den Glauben können wir nun Gott anstatt der Sünde gehorchen (siehe Rö 6,17-19).
Paulus ist überzeugt, dass wir durch den Glauben Gott gehorsam sein können. Es ist möglich, und zwar locker ohne Druck und Stress, mit Gott zu leben, so dass wir das tun, was ihm gefällt. Und zwar sieht das Paulus als Prozess.[2]
Anwendung: Ich weiss nicht, wo es dir mit der Sünde geht. Ich habe gelernt, am schwierigsten ist es, wenn ich unter Druck bin. Wenn es mir selbst nicht gut geht. Ich mag mich noch an Situationen bei der Arbeit erinnern. Einmal war ich in einem Team, wo wir zu dritt täglich Millionenbeträge durch gepumpt hatten. Später erfuhr ich, dass die beiden anderen beide kriminell wurden. Einer meinte, wenn er jeden Tag Millionen herum schaufelt, dann hat er Anspruch auf einen Anteil davon, und er hat etwas für sich abgezweigt. Hat mich später noch oft beschäftigt, wieso bin ich sauber geblieben? Ich glaube es war, mein Glaube. Es war ein ziemliche Dreckarbeit, aber ich betete dafür, dass Gott mich da als Salz und Licht braucht. Wir hatten damals in unserer Gemeinde ein Frühgebet. Wir trafen uns um 6.00h, beteten und gingen zur Arbeit. Vielleicht hat mich das bei der Arbeit sauber gehalten. Es gibt immer Möglichkeiten für Abkürzungen und krumme Touren. Doch im Glauben an Jesus können wir dem Guten dienen.
Ist jetzt einfach ein Beispiel von der Arbeit. Aber das gleiche gilt für unsere Familien und Freunde. Wir können uns für das Gute investieren und so Gott die Ehre geben.
Dranbleiben im Kampf mit Sünde in einer zerbrochenen Welt, und so Früchte zeigen
Paulus sagt in Römer 7,4+6 sagt Paulus vereinfacht, dass wir, auch wenn wir noch in einer gefallenen Welt leben, können wir gegen die Sünde kämpfen. Er beschreibt das sehr bildhaft: «Was ich bewirke, begreife ich nicht; denn nicht, was ich will, treibe ich voran, sondern was ich hasse, das tue ich.» (Rö 7,15; siehe auch 7,17-19 + 21-23) In uns Menschen findet also ein Kampf zwischen Geist und Fleisch statt, und Resultat von diesem ist schon mal klar. Wenn wir uns danach ausstrecken, Gott zu dienen, dann werden wir mehr und mehr seinem Weg folgen.
In der Zwischenzeit erleben wir Wachstumsschmerzen – ja sogar Frust und Leid – und das gehört alles dazu, wenn wir Christus ähnlicher werden. Doch wir dürfen wissen, dass der Heilige Geist täglich vor Gott für uns eintritt, und es möglich macht es, ihm ähnlicher zu werden.
Persönliche Veränderung nicht durchs Schnippen der Finger, d.h. augenblicklich, und es ist auch nicht schmerzlos. Wir bringen Frucht hervor, in dem wir gegen die Sünde nicht aufgeben.
Anwendung: Wo denken wir vielleicht, ja ich schaue mal, wie sich das entwickelt? Und wo lädt mich Gott ein, zu kämpfen, und nicht nachzulassen? Zum Beispiel in der Erziehung der Kinder. Da wird man irgendwann schon müde, und da hilft es mir zu sagen, «nein, ich gebe nicht auf. Es ist ein Kampf, und da bleibe ich dran.» Oder vielleicht in deiner Beziehung mit dem Nachbarn, der so lästig ist, da kannst du dir überlegen, wie kann ich dranbleiben. Nicht einfach aufgeben. Vielleicht kommt er oder sie dann irgendwann doch noch in den Alphalive. Gell, heute sind die neuen Flyer im Foyer.
Lernen, den Willen Gottes zu erkennen (Röm 12,1-2)
In Römer 12,1-2 sagt Paulus, der Gottesdienst findet nicht nur am Sonntag statt, sondern jeden Tag, jede Stunde und jede Minute in unserem Alltag. Das braucht Veränderung, weil einfach so geschieht das nicht. Wir könnten jetzt einfach gegen aussen so tun, als ob, und in unserem Herzen ist es dunkel und es brodelt. Paulus hat etwas grösseres im Auge. Er sieht eine komplette innere Veränderung vom Denken, Wollen und Gelüsten. Wenn der Heilige Geist in uns arbeitet, dann passiert das etwas, und die Veränderung zeigt sich gegen aussen.
Paulus spricht hier vom neuen Leben, wenn er sagt, «fügt euch nicht ins Schema dieser Welt ein».
Wir werden immer weniger bestimmt von dem, was die Welt will, und richten unser Leben nach dem Reich Gottes. Das hat Auswirkungen auf unsere Denkmuster und unser Handeln; es wird immer mehr auf Gott ausgerichtet. Wir sind in einem lebenslangen Prozess, bei dem wir uns bewusst immer mehr auf das ausrichten, was gut, wohlgefällig und vollkommen ist. Dabei machen wir immer noch Fehler, aber durch die Gnade Gottes, werden diese mit der Zeit weniger. Wenn man eine Grafik zeichnen würde, dann ginge der Trend nach oben, aber es gäbe immer wieder Ausreisser nach unten. Wir sind am Lernen, den Willen Gottes zu erkennen, und das beginnt mit unserem Verstand und unserem Herz.
Anwendung: Wo lebst du deine Beziehung mit Gott auch in deinem Alltag? Über viele Jahre hatte ich ein Psalmen-Buch in meiner Brusttasche. Wenn ich bei der Arbeit in der Pause war, ging ich aufs WC und las einen Psalm, auch als ich in der RS war, war mir das eine Hilfe. Heute brauche ich das nicht einmal mehr, ich kann einfach mein Bibel-App öffnen. Einfach einen Psalm als Gebet lesen, und so lernen Gottes Willen zu erkennen.
Während der RS, da gab es einige Erlebnisse, bei denen ich mich vom Wort Gottes getragen wusste. Einmal waren wir eine Woche in einem Wald und wir mussten ein Biwak aufstellen. Und dann regnete es die ganze Woche. Zurückschauend, was hat mich dort zusammengehalten? Ich hatte auch dort die Bibel dabei, und war so mit Gott im Gespräch. Die Stimmung war dort im Keller. Aber ich denke genau in solchen extremen Situationen wird der Charakter geformt.
Immer mehr Charakter von Jesus reflektieren (Gal 5,19-23)
Im Galater 5,22-23 beschreibt Paulus den Charakter von Jesus so: «Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Güte, Rechtschaffenheit, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen all dies kann kein Gesetz etwas haben.“ (Gal 5,22-23)
Früchte wachsen mit der Zeit, und genauso geht das im Glauben. Unser Charakter macht hier drinnen eine Veränderung durch. Das besteht aus Aktion, Reaktion und Zustand. Die Aktion zeigt sich, wenn wir bewusst etwas tun. Reaktion ist, wenn wir spontan auf etwas reagieren, das an uns herangetragen wird. All das ist ein Ausdruck unseres inneren Zustands, den wir als Charakter beschreiben. Wer «zu Christus gehört» (V24) und «im Geist lebt» (V25), der kommt diesen Früchten am nächsten.
Anwendung: Vielleicht nimmst du dir mal eines dieser Früchte vor, und bittest Gott, dass er dir hilft, diese Frucht zu üben. Als ich Manager in einer Internationalen Firma war, da war es für mich manchmal nicht einfach, Geld loszulassen. Ich sagte mir, wenn ich diesem Armen Geld gebe, dann verschwendet er es bloss wieder. Dann habe ich mir einmal vorgenommen, bewusst gegen meinen Instinkt zu handeln und einem Bettler zu geben. Dann legte dem Bettler in Vancouver etwas in den Becher. Weisst du, was der mir gesagt hat?! «Sei gesegnet!» Das hat mich fast umgehauen.
Vielleicht machst du nächste Woche mal ein Experiment. Bete über den Früchten, die im Galater aufgelistet sind, und du gehst mit einem Wachen Auge durch die Welt, und machst mal bewusst etwas anders, und schaust, was Gott daraus macht, und was das mit dir macht.
Gestärkt werden (zu dienen) und erfüllt mit der Fülle Gottes (Eph 3,14-19)
In Epheser 3,14-19 betet Paulus für uns, dass wir die Gute Nachricht von Jesus in ihrer Breite, Länge und Tiefe immer mehr begreifen. Und diese Liebe von Jesus ist so gross, dass sie «alle Erkenntnis übersteigt», das heisst es braucht Wachstum, um das immer mehr. Das Ziel von dem ist: «So werdet ihr immer mehr erfüllt werden von der ganzen Fülle Gottes» (V19). Gott in seiner Gnade arbeitet an uns, und verändert uns immer wieder. Das ist eine Reifeprozess und die Reife kommt durch die Liebe Gottes.
Lernen Nein zu sagen zu Gottlosigkeit (Titus 2,11-14)
In Titus 2,11-14 haben wir einen letzten spannenden Punkt. Paulus braucht hier das Bild von Erziehung. Gottes Gnade ist uns Menschen zur Rettung erschienen, um uns zu erziehen, so dass wir lernen zur Gottlosigkeit nein zu sagen, damit wir fromm leben. Bei Jesus sind wir in der Schule des Glaubens und wir lernen, uns auf die wunderbare Hoffnung von Jesus auszurichten. Und wie tun wir die guten Werke? In dem wir lernen, gegenüber dem Falschen nein zu sagen.
Anwendung: Achte vielleicht mal darauf, wo du mühe hast, nein zu sagen, und bete darüber, dass Gott dir hilft, das gar nicht mehr zu wollen, und nein zu sagen.
Schluss
Wir hatten am Anfang sauberes Hahnenwasser, dann haben wir etwas Dunkles darein geleert, und das Wasser wurde verunreinigt. Aber durch Jesus, durch seinen Tod und seine Auferstehung, durch die Kraft des Heiligen Geistes, erleben wir im Neuen Bund persönliche Veränderung. Wenn wir uns daran halten… an Liebe reicher werden… Gott immer mehr gefallen… der Sünde den Kampf an sagen… lernen, was Gott den von uns möchte… den Charakter von Jesus anfangen zu legen… und lernen gegenüber der Sünde nein zu sagen… dann werden wir verändert, so wie das verunreinigte Wasser, werden wir durch Jesus verändert. Und das ist nicht nur Theorie, sondern in unserem Leben praktisch erfahrbar, wenn wir Jesus in unser Leben lassen, und nicht nur mit unserer Willenskraft, sondern durch den Heiligen Geist leben.
Gebet
Jesus wir haben jetzt praktisch angeschaut, wie wir dir ein Leben lang ähnlicher werden können. Manchmal haben wir Zweifel, manchmal sind wir am Kämpfen, doch durch all das trägst du uns.
Deine Liebe, Jesus, führt uns durch die Stürme vom Leben. Jesus wir haben Hunger nach mehr von dir, weniger von mir. Amen.
[1] Paulus spricht an dieser Stelle davon, dass wir in unserem Sexleben sauber bleiben sollen und Selbstbeherrschung üben sollen. Doch der Fokus liegt darauf, ein immer mehr wachsendes Verlangen danach zu haben, Gott Freude zu machen.
[2] Römer 6,19, „so stellt jetzt eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit, die zur Heiligung führt.“ Heiligung ist ein Prozess und geschieht nicht von heute auf Morgen. Unser Leben ist in Entwicklung und gleichzeitig können wir das immer mehr zeigen.