Gesegnet durch den Schutz
Serie: Gesegnet durch die Offenbarung | Bibeltext: Offenbarung 6+7
Gesegnet durch den Schutz Jesu – Offenbarung 6-7
Was die Jünger nach der Himmelfahrt erlebten, davon lesen wir z.B. in der Apostelgeschichte.
In Offenbarung 5 haben wir das aus der Perspektive vom Himmel. Durch die Vision von Johannes sehen wir, wie Jesus, das geschlachtete Lamm, in den himmlischen Thronsaal eintrat und die Schriftrolle mit 7 Siegeln aus der rechten Hand des Vaters nahm, als Einziger, der würdig ist, sie zu öffnen.
Heute in Kapitel 6-7 beschreibt jetzt Johannes, was er in seiner Vision sah, was geschah, als Jesus anfängt jedes der sieben Siegel zu öffnen. Die Schriftrolle enthält Gottes Pläne für die Geschichte der Menschen, vorallem Gericht und Erlösung. Jesus als das Lamm wird den Sieg davontragen und die Herrschaft von Gott über die Welt aufstellen. Jedes Siegel, wird geöffnet und zeigt uns, was zu erwarten ist, bis wir dann schlussendlich in der neuen Schöpfung landen. Jesus führt uns durch diese Zeit, und öffnet die Siegel.
Was uns erwartet
Und ich schaute: Als das Lamm das erste der sieben Siegel öffnete, da hörte ich das erste der vier Wesen wie eine Donnerstimme sagen: Komm! Und ich schaute: Und siehe, ein weisses Pferd, und der auf ihm sass, hielt einen Bogen, und es wurde ihm eine Krone gegeben, und er zog als Sieger aus, um zu siegen. (Off 6,1-2)
Natürlich springt uns da sofort das weisse Pferd ins Auge, und die erste intuitive Reaktion ist, das ist Jesus.
In Kapitel 19 ist es Jesus, aber da in Kapitel 6 da ist es nicht Jesus, sondern es sind die machthungrigen und selbstherrlichen Kriegstreiber, die im Lauf der Geschichte kommen, um zu erobern und siegen.
Jesus sagte in Matthäus 24,6, dass wir «von Kriegen und Kriegsgerüchten» hören werden, und viele sagen, dass dies unmittelbar vor der Wiederkunft Christi geschehen wird. Doch, hat es schon mal eine Zeit der Menschheit gegeben, in der es keine «Kriege und Kriegsgerüchte» gab?
Es gibt eine Website, die alle Krisenherde und Konfliktgebiete auflistet, wo momentan gekämpft wird. Da wird nicht nur Gaza und die Ukraine aufgeführt, sondern auch alle anderen Orte, wo es Unruhen, Explosionen und Proteste gibt. Ende Mai waren auf dieser Website rund 3000 bewaffnete Konflikte registriert.
Wir warten also nicht auf einen Zeitpunkt in der Zukunft, wo es Kriege geben wird, nein, das war schon immer ein Teil vom Leben auf unserem Planeten – Nationen und Völker, Bedürfnisse und Interessen geraten miteinander in Konflikt.
Und als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Wesen sagen: Komm! Und ein anderes Pferd kam hervor, ein feuerrotes; und dem, der auf ihm sass, wurde die Macht verliehen, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie einander niedermetzelten. Und ein grosses Schwert wurde ihm gegeben. (Off 6,3-4)
An diesem Pferd klebt das Blut von Menschen und deshalb ist es rot. Menschen bringen sich gegenseitig um, und da geht es nicht nur um eine Armee, auch Unruhen und Konflikte, Aufstände und Terrorismus gehört dazu. Wenn wir die News lesen oder schauen, dann hören jeden Tag davon. Menschen, die aus Hass aufeinander losgehen. Das ist die Realität, in der wir leben.
Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Wesen sagen: Komm! Und ich schaute: Und siehe, ein schwarzes Pferd, und der auf ihm sass, hielt eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier Wesen sagen: Ein Mass Weizen für einen Denar! Und drei Mass Gerste für einen Denar! Doch dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu! (Off 6,5-6)
Das dritte Siegel deutet auf Knappheit und Inflation. Der Tageslohn reicht gerade, um Food für einen Tag zu kaufen. Allerdings sind nur die Basis-Lebensmittel betroffen, Öl und Wein, die Luxusgüter für die Reichen, werden z.B. nicht erwähnt. D.h. es trifft die Armen, während die Reichen weiter ihren Luxus geniessen. Die Armen kämpfen Tag für Tag darum, Essen auf dem Tisch zu haben, und die Reichen geniessen weiterhin ihren Luxus. Die Offenbarung hat da die Armen im Blickfeld. Diejenigen, die beim Bäcker zuhinterst anstanden. Auch heute ist es so, dass die Gemeinde aus Menschen besteht, die hintenanstehen müssen.
Und als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten Wesens, das sprach: Komm! Und ich schaute: Und siehe, ein fahles Pferd, und der Name dessen, der auf ihm sass, war ‹Tod›, und die Unterwelt zog mit ihm einher, und es wurde ihnen die Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit Schwert, Hunger und Pest und durch die wilden Tiere der Erde. (Off 6,7-8)
Das vierte Pferd ist bleich und kränklich – die Farbe einer Leiche. Der Reiter ist der Tod in Person, und hinter ihm kommen Toten. Nicht alle sterben, aber ein Viertel der Erde stirbt. Gäll, bei den sieben Siegeln, Schalen und Posaunen gehen wir jeweils durch die gleiche Zeit von der Menschheit, einfach aus verschiedenen Blickwinkeln – Tod und Zerstörung nehmen zu und die Visionen werden intensiver.
Die vier Realitäten der Welt, die wir hier sehen, überraschen uns nicht. Und doch staunen wir! Der Auslöser ist nämlich nicht der Feind, sondern Jesus selbst. Was hier ausbricht wird vom Thronsaal Gottes hergeschickt. Aber nicht nur das, es sieht sogar so aus, also ob der Eroberer eine Krone, ein Schwert und Macht über einen Viertel der Erde erhält. Von wem? Vom Lamm, das auf dem Thron sitzt. Wo fangen wir bloss an?
Ich glaube das Gericht ist nicht nur etwas, das am Ende der Zeit geschieht. Heute schon reagiert Gott auf unsere Welt, die ihn ablehnt und gegen ihn rebelliert. Noch kein endgültiges Urteil, aber mal ein Anfang.
Wenn ein Fernsehprediger nach einer Katastrophe sagt, dass Gott die Welt verurteilt, dann zucken wir zusammen. Wir meinen die Katastrophe, sei wegen einer bestimmten Sünde (– am liebsten die Sünde vom anderen und nicht meine eigene.) Doch solche Aussagen sind nur halbrichtig. Gott lehnt eine Welt ab, [wo] die gegen ihn rebelliert und ihn ablehnt – und deshalb erfahren wir (als Welt) immer wieder Gottes Gericht. Paulus sagt es so:
Denn es offenbart sich Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit
der Menschen, die die Wahrheit unterdrücken durch Ungerechtigkeit. (Röm 1,18)
Gericht ist ein Urteil für diejenigen, die sich gegen das Lamm stellen. Aber es auch einen reinigenden Zweck, für die, welche zum Lamm gehören. Ihr Glaube soll verfeinert werden, denn sie sind unterwegs zur Herrlichkeit.
Es gehört dazu, dass Jesus Nachfolger verfolgt werden
Bei den ersten 4 Siegeln hörten wir den Schrei der 4 Lebewesen, die Ezekiel als Engelswesen beschreibt (Ez 1,5; 10,7-8, 21). Wenn nun das fünfte Siegel geöffnet wird, hören wir die Schreie von Menschen.
Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich am Fuss des Altars die Seelen derer, die hingeschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie abgelegt hatten. (Off 6,9)
Der Blick wandert nun zum Altar im Himmel. Der Hebräer schrieb darüber, dass Jesus sich darauf selbst als Opfer darbrachte, um seinem Volk Erlösung zu bringen, (Heb 9,12). Johannes sieht die Seelen derer, die ihr Blut für Christus vergossen haben und durch das Opfer von Christus verborgen und beschützt werden.
Das zeigt, was Paulus in Römer 8 beschreibt, als er die rhetorische Frage stellte: «Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis, Not oder Verfolgung? Hunger oder Blösse? Gefahr oder Schwert?“ Paulus antwortet: Nichts kann uns von der Liebe Gottes in Christus Jesus trennen kann (Röm 8,35-39).
Johannes kannte viele liebe Menschen, die wegen ihrer Treue zu Jesus ihr Leben verloren. Petrus, Jakobus, Stephanus und all die anderen Jünger. Nun sieht Johannes hier hinter den Vorhang im Himmel und erkennt, dass Bedrängnis, Not und Verfolgung Menschen, die an Christus glauben, nicht von Jesus trennen kann – vielmehr ist es so, dass sie bei Jesus Schutz finden.
Unsere Gebete für Gerechtigkeit werden erhört
Und sie schrien mit lauter Stimme: Wie lange noch, Herrscher, Heiliger und Wahrhaftiger, zögerst du, zu richten und unser Blut zu rächen an denen, die auf der Erde wohnen? Und einem jeden von ihnen wurde ein weisses Gewand gegeben, und es wurde ihnen geboten, sich noch eine kurze Zeit zu gedulden, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder, die wie sie getötet werden sollten, in die Vollendung aufgenommen würden. (Off 6,10-11)
Wir lesen die Offenbarung über 2000 Jahre später, und da ist die Frage, wie lange ist «noch ein bisschen länger»? Naja, die Zeit im Himmel wird anders gerechnet als die Zeit auf unserem Planeten. Der Tag wird kommen, wo Gott alles richtigstellen wird, und kommt uns lange vor – bis zum Punkt, dass wir vielleicht fragen, ob er überhaupt jemals kommen wird. Alle, die «wie lange noch?» schreien, werden eines Tages eine überzeugende Antwort erhalten. Gott hat einen Tag festgelegt, an dem er alles so richten wird. Das Leiden vom Volk Gottes wird irgendwann vorbei sein. Noch ein bisschen Geduld – bis zum Tag, an dem das sechste Siegel geöffnet wird.
Wir können ein endgültiges Urteil erwarten
Das sechste Siegel ist eine Offenbarung vom Jüngsten Gericht. Es ist der Tag, wofür die Heiligen unter dem Altar gebetet haben. In der Bibel gibt es viele Situationen, die dem letzten grossen Gericht ähnlich sind. Vierzig Tage Regen zerstörte alles, ausser Noah und seine Familie. An einem Tag regnete es Schwefel und Feuer über Sodom und Gomorra, und alles ausser Lot und seine Familie wurden vernichtet. Beim Auszug aus Ägypten zog der Herr durch Ägypten und tötete alle Erstgeborenen, ausser denen, die sicher in den Häusern versteckt waren, die mit dem Blut vom Lamm markiert waren. Doch all das war nur eine Vorschau auf den grossen und letzten Tag vom Gericht, der mit dem Öffnen vom sechsten Siegel beginnt:
Und ich schaute: Als es das sechste Siegel öffnete, da gab es ein starkes Erdbeben, und die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand, und der ganze Mond wurde wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde wie die Winterfrüchte vom Feigenbaum, wenn er vom Sturmwind geschüttelt wird. Und der Himmel verschwand wie eine Buchrolle, die man zusammenrollt, und jeder Berg und jede Insel wurde von ihrem Platz gerückt. (Off 6,12-14)
Johannes braucht das gleiche Bild wie Jesaja, Ezekiel, Joel und Jesus.[1] Sie alle reden davon, dass die Erde beben, die Sonne sich verdunkeln, der Mond rot, und die Sterne vom Himmel fallen werden. Es fühlt sich so an, als ob jemand das Licht im Universum abstellt. Die Symbolik dahinter ist, der Schreck vom Jüngsten Gericht – alle sind erschüttert. Nichts Schönes. An dem Tag nichts mehr so sein wird, wie es mal war.
Und die Könige der Erde, ihre Grossen und ihre Befehlshaber, die Reichen und die Mächtigen und jeder, Sklave wie Freier, verbargen sich in den Höhlen und in den Felsen der Berge, und sie sagen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und deckt uns zu vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn gekommen ist der grosse Tag ihres Zorns. Wer kann da bestehen? (Off 6,15-17)
Jetzt flüchten die Menschen in Höhlen und Berge, und wollen dem Gericht entkommen. Sie würden lieber sterben, als vor dem Thron Gottes zu stehen, wogegen sie rebelliert hatten. Lieber sterben, als dem Lamm ins Gesicht zu schauen. Als das Lamm sein Blut vergoss, da hatten sie gelacht und sich übers Jüngste Gericht lustig gemacht – doch jetzt ist es soweit. Sie werden verzweifelt versuchen, eine Antwort auf die matchentscheidende Frage zu finden. "Wer kann vor einem heiligen Gott bestehen, der keine Sünde verträgt? Wer ist in der Lage, dem Laserblick von Gott zu widerstehen? Gibt es einen Ort vom Schutz, wo man dem Urteil entkommen kann?”
Wir müssen nicht auf diesen Tag warten, um uns diese Frage zu stellen und darauf eine Antwort zu finden. Wenn wir die Offenbarung lesen, dann können wir uns das schon heute fragen.
Wer im Glauben sich Christus gestellt hat, findet im Jüngsten Gericht Schutz
Danach sah ich vier Engel an den vier Ecken der Erde stehen, die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Sturm über das Land hinwegfege noch über das Meer noch über irgendeinen Baum. 2 Und ich sah einen andern Engel vom Aufgang der Sonne her emporsteigen, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes. Und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen aufgetragen war, Land und Meer zu zerstören, 3 und sprach: Fügt Land und Meer und Bäumen keinen Schaden zu, bis wir die Knechte unseres Gottes mit einem Siegel auf der Stirn bezeichnet haben. (Off 7,1-3)
Da stehen also vier Engel an den Ecken der Erde und halten die Winde von Zerstörung zurück. Dann ruft ein anderer Engel zu den Engeln, die gerade das Jüngste Gericht vorbereiten, sie sollen die Vorbereitungen unterbrechen, damit alle, die Gott dienen, ein Zeichen vom Schutz bekommen können.
Die Szene erinnert uns an den Todesengel, der durch Ägypten zog. Damals gab Gott Anweisungen, was die Israeliten tun mussten, um vor dem Gericht geschützt zu werden. Sie mussten ihre Häuser mit dem Blut eines unschuldigen Lammes markieren. Ähnlich ist es hier in Offenbarung 7. Alle, die Gott dienen, erhalten das Blut vom Lamm als Zeichen vom Schutz.
Und ich vernahm die Zahl derer, die ein Siegel empfangen hatten, hundertvierundvierzigtausend waren es, die ein Siegel empfangen hatten, aus jedem Stamm der Söhne Israels:
aus dem Stamm Juda zwölftausend, die ein Siegel empfangen hatten,
aus dem Stamm Ruben zwölftausend,
aus dem Stamm Gad zwölftausend,
aus dem Stamm Asser zwölftausend,
aus dem Stamm Naftali zwölftausend,
aus dem Stamm Manasse zwölftausend,
aus dem Stamm Simeon zwölftausend,
aus dem Stamm Levi zwölftausend,
aus dem Stamm Issachar zwölftausend,
aus dem Stamm Sebulon zwölftausend,
aus dem Stamm Josef zwölftausend,
aus dem Stamm Benjamin zwölftausend, die ein Siegel empfangen hatten. (Off 7,4-8)
Was ist die Symbolik hinter diesen Zahlen? Israel hatte 12 Stämme und 12 Apostel. Wenn wir die beiden Zahlen multiplizieren, dann gibt das 144. Dann kommt noch die Zahl zehn, welche für Vollständigkeit steht. 144 x 10 x 10 x 10. Das gibt den Eindruck von exponentieller Ganzheit. Alle Heiligen vom Alten Testament multipliziert mit den Heiligen im Neuen Testament – alle setzten ihren Glauben auf Jesus.[2] Das ist das echte Israel, die Gemeinde zusammengerafft. Jeder ist wichtig, und sie alle werden zum Schutz versiegelt.
Wie müssen wir die 144'000 verstehen? Das ist eine grosse Menschenmenge, eine symbolische Zahl, für eine Menge, die niemand zählen kann.
Danach schaute ich: Und siehe, eine grosse Schar, die niemand zählen konnte, aus jedem Volk, aus allen Stämmen, allen Nationen und Sprachen. Die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weissen Gewändern und mit Palmzweigen in den Händen. 10 Und sie rufen mit lauter Stimme:
Die Rettung steht bei unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und bei dem Lamm!
Und alle Engel standen im Kreis um den Thron und um die Ältesten und die vier Wesen, und sie fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht, beteten zu Gott 12 und sprachen:
Amen: Lob, Preis und Weisheit, Dank und Ehre, Macht und Kraft unserem Gott in Ewigkeit, Amen.
13 Und einer der Ältesten ergriff das Wort und sagte zu mir: [Frage!] Die mit den weissen Gewändern da, wer sind sie, und woher sind sie gekommen? 14 Und ich habe zu ihm gesagt: Mein Herr, du weisst es. Und er sagte zu mir:
Das sind die, die aus der grossen Bedrängnis kommen;
sie haben ihre Gewänder gewaschen
und sie weiss gemacht im Blut des Lammes. (Off 7,9-14)
«Eine grosse Schar, die niemand zählen konnte» (V9), da kommt uns die Verheissung an Abraham in den Sinn. Dass er so viele Nachkommen haben wird, wie es Sterne am Himmel und Sand am Meer hat. Hier geht dieses Versprechen in Erfüllung. Menschen aus allen Nationen, Stämme, Völker und Sprachen – die wahren Söhne und Töchter Abrahams.
Sie alle rufen mit lauter Stimme, «Die Rettung kommt von unsrem Gott!» Spannend ist hier, dass sie nicht sagen, «Die Rettung ist für uns!» Sie sind schon durch das Jüngste Gericht durch, und sehen, wie Gott ein Volk auserwählt und sie durch Verfolgung und Gericht bewahrt. Sie loben Gott für seine genialen Pläne, die durchs Öffnen der Siegel ausgeführt werden. Das Blut vom Lamm Jesus ist ihre Rettung, und nicht das, was sie zu bringen haben. Und sie können Gott nicht genug dafür anbeten: «Lob, Preis und Weisheit, Dank und Ehre, Macht und Kraft unserem Gott in Ewigkeit, Amen.“
Das Volk Gottes wird durchs Jüngste Gericht geschützt und bewahrt. Sie stehen vor dem Thron. Die Frage, «wer kann bestehen?», ist beantwortet. Jetzt würde man meinen, dass sie ins neue Jerusalem kommen würden. Doch die Offenbarung ist noch nicht so weit. Zuerst kommt das 7. Siegel – doch bei diesem werden wir nie erfahren, um was es da geht. Es heisst einfach, und es «trat im Himmel eine grosse Stille ein, etwa eine halbe Stunde lang» (Off 8,1). Ein Gefühl von Ehrfurcht. Fassungslose Stille kehrt ein, als der Himmel
in das Wunder Einblick bekommt, wie diese Welt eines Tages sein wird (8,5). Uns wird nicht gesagt, wie diejenigen leben werden, die vom Jüngsten Gericht geschützt werden. Doch sie werden gesegnet:
16 Sie werden nicht mehr hungern und nicht mehr dürsten,
und weder die Sonne noch irgendeine Hitze wird auf ihnen lasten.
17 Denn das Lamm in der Mitte des Thrones wird sie weiden
und wird sie führen zu Quellen lebendigen Wassers,
und Gott wird abwischen jede Träne von ihren Augen. (Off 7,16-17)
In einer gereinigten Schöpfung sich für immer an der Versorgung Christi freuen
Offenbarung 17,16-17 malen und ein wunderbares Bild darüber, was alle erwartet, die vom Blut des Lammes gezeichnet wurden. Alle, die vom Heiligen Geist für Christus versiegelt wurde. Alle, die mit Geduld die Drangsal ausgehalten haben. Alle, die für Christus in Frieden leben, auch wenn es rund um tobt. Für alle die wartet eine wunderschöne Szene. Ein Künstler hat das so gezeichnet, wie man das auf der PowerPoint sieht. Wir werden nicht nur vom Urteil geschützt, sondern wir werden Gottes schützende Gegenwart für alle Ewigkeit erleben. Nichts und niemand wird uns etwas anhaben können. Für uns ist gesorgt. Aller Schmerz der Vergangenheit wird ausgelöscht– nicht auf unpersönliche Art, sondern persönlich und mit Liebe – Gott selbst wird unsere Tränen abwischen. Wir werden sicher sein, in der Herde unseres Hirten.
Was bedeutet das nun alles?
Was sind unsere Erwartungen für die Endzeit? Sind es Krieg, Unruhen, Arbeitslosigkeit, Armut, Krankheit oder gar Tod? Oder sind es die Bilder von Geborgenheit in Christus, die uns vor alle dem schützen wird?
Die einen sehen schon den Krampf, der die Endzeit auslösen wird. Doch wir können auch erwarten, dass Christus sich am Ende für uns einsetzt.
Beim fünften Siegel kam die Frage auf, «wie lange noch?» Wir haben sicher auch schon so Zeiten erlebt, wo wir fragten, «wie lange noch?» Wie lange noch, bis Jesus wiederkommt, und diese Welt wieder in Ordnung bringt?
Wir beten gerne für Bedürfnisse – wir haben selbst viele und wir kennen in unserem Umfeld solche, die Gebet brauchen. Doch hier in der Offenbarung finden wir ein Gebet für diejenigen, die wegen ihrem Glauben verfolgt werden, ja sogar getötet wurden. Hier steht das Gebet für die verfolgten Christen im Mittelpunkt. Für Gott sind diese Gebete besonders wichtig. Für verfolgte Christen zu beten bewegt etwas, auch wenn oft die Verfolgten vergessen.
Es haben mir schon vor den Ferien einige gesagt, «ich bin dann gespannt, wie du über die nächsten Kapitel» predigst. Das hat damit zu tun, dass wir uns meistens auf das Negative in diesen Kapiteln konzentrieren. Doch ich glaube die zentrale Botschaft von Kapitel 6 und 7 ist nicht das Gericht, sondern dass wir von Gott geschützt werden (7,3). Paulus, als er an die Epheser schreibt, sagt es so: In Jesus sind wir zur Rettung versiegelt worden, durch den Heiligen Geist (siehe Epheser 1,13).
Der Heilige Geist ist das Siegel, das alle erhalten, die das Blut vom Lamm für sich in Anspruch nehmen.
Und da können wir uns fragen, wie es um die Früchte des Geistes in unserem Leben steht. Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Sanftmut, Treue und Selbstbeherrschung (Gal 5,22-23)
Jeder weiss da selbst, wo er oder sie damit dran ist. Gott möchte uns seinen Schutz zu sprechen, wenn es in unserem Leben drunter und drüber geht. Gottes Gerechtigkeit wird schlussendlich siegen. Auch wenn wir auf dieser Welt Ungerechtigkeit erleben, wir haben ein Zuhause und werden eines Tages Schutz finden. Auch wenn wir auf dieser Welt untendurch müssen, wir werden den Tag erleben, wo für uns gesorgt sein wird und alle unsere Bedürfnisse erfüllt werden. Wir kennen einen Ort vom Schutz und der Zuflucht und der gute Hirte wird uns segnen, und zwar für eine Ewigkeit.
Wir singen jetzt gemeinsam das Lied, Anker in der Zeit, doch vorher möchte ich noch beten:
Danke, Jesus, für deine bedingungslose Liebe, die alles erträgt und nie vergeht.
Danke dass wir wissen dürfen, dass wir bei dir geborgen sein dürfen, egal, wie es in unserem Leben und in der Welt schüttelt und rüttelt. Du bist unser Licht, das uns den Weg weist, auch wenn wir vieles nicht verstehen. Amen.
[1] Jes 13,10; Ez 32,7; Joel 2,31; Matt 24,29
[2] Die einten erahnten im Glauben einen Messias in der Zukunft und die anderen schauten dann auf Kreuz und Auferstehung zurück – und somit setzten alle ihren Glauben auf Christus.