Gesegnet durch die Anbetung der Würde Jesu

Datum: 19. Mai 2024 | Prediger/in:
Serie: | Bibeltext: Offenbarung 4-5

Gesegnet durch die Anbetung der Würde Jesu - Offenbarung 4-5

Was löst bei dir Leidenschaft aus?

  • Jetzt läuft gerade die Eishockey WM und die Schweiz hat bis jetzt kein Spiel verloren. Ich kenne solche die kein Spiel verpassen und voll dabei sind. Chips und ein paar Drinks vor dem Bildschirm und schon geht die gute Stimmung los. Heute Abend spielt Schweiz – Kanada. Beide haben bis jetzt kein Spiel verloren.
  • Erst kürzlich erzählte mir einer von seiner Leidenschaft für australische Trucks. Da kann man Stunden damit verwenden Dokumentarfilme zu schauen. Ich kannte mal einen, der ging sogar an Truck treffen in der Schweiz. Und sein Highlight war, wenn er in einem mitfahren durfte.
  • Ich persönlich höre gerne Musik und da bin ich immer wieder auf der Ausschau nach neuer Musik, die Freude macht. Erst letzte Woche erfuhrt ich, dass eine Band, die ich letztes Jahr im Volkshaus sah, einen Grammy verliehen bekam. Da freu ich mich schon drauf, wenn sie wieder in die Schweiz kommen.

Solche Leidenschaften, die Kosten manchmal etwas. Gestern waren wir am Greifensee und da hörte ich einen, der seinem Kollegen anrief, und überzeugen wollte mit ihm an den Eishockey Match Schweiz – Finnland zu kommen. Ticket kostet Fr. 300.- und die fliegen schnell nach Prag, um einen Eishockey Match zu schauen. Wer eine Leidenschaft für etwas hat, dem ist nichts zu teuer, um dabei zu sein.

In der Offenbarung geht es um unsere Leidenschaft für Jesus. Wir werden ermutigt, alles daran zu setzen, um bei dem grossen Fest dabei zu sein. Wir werden getestet, und wir sollen uns auf das fokussieren, was wirklich zählt. Uns voll und ganz mit Jesus zu identifizieren, und ihn anzubeten, koste es, was es wolle.

Die Szene

Machen wir uns mal ein Bild von der Szene in Offenbarung 4 und 5. Der erste Satz fängt an mit: “Danach schaute ich: Und siehe…” Wir kommen hier eine zweite Vision und diese wird bis Kapitel 16 dauern. In der ersten Vision hat Johannes den auferstandenen und verherrlichten Jesus gesehen und gehört. Jesus diktiert ihm sieben Brief an Gemeinden und Johannes schreib die auf. Da in dieser 2. Vision wird Johannes in die Vision hineingezogen:

Danach schaute ich: Und sieh, eine Tür im Himmel stand offen, und die Stimme, die ich am Anfang gehört hatte – eine Stimme wie von einer Posaune, die mit mir sprach –, sie sagte: Komm hier herauf, und ich werde dir zeigen, was dann geschehen soll. (Off 4,1)

Johannes wird eingeladen, in den Himmel "heraufzusteigen". Komm durch “eine Tür im Himmel”, die offen stand, um zu sehen.

Was ist der "Himmel", in den Johannes eingeladen wurde? In der Bibel wird das Wort Himmel verwendet, um verschiedene Orte zu beschreiben. Der erste Himmel ist unsere Atmosphäre, die ersten 10km die die Erde um die Erde herum. Wir sehen z.B. einen Vogel am Himmel fliegen. (Beispiel Psalm 147,8 sagt, dass Gott “den Himmel mit Wolken bedeckt".) Der 2. Himmel sind die äusseren Galaxien, in denen sich die Planeten um unsere Sonne drehen, uns bekannt als "Weltraum". In Genesis 1,17 ist zum Beispiel davon die Rede, dass Gott die Sonne, den Mond und die Sterne an Himmel hinauf setzt.

Doch Johannes wird da in den 3. Himmel gebracht. Paulus beschreibt auch, dass er “in den dritten Himmel entrückt” wurde, der Ort, wo Gott Zuhause ist, 2. Kor 12,2.

Der Ort wo Paulus hin entrückt wurde, und der Ort, wo Johannes eingeladen wird heraufzukommen, das ist der Ort der ultimativen geistlichen Realität. Wir bekommen da einen Einblick in die zeitlose Gegenwart Gottes und seinen himmlichen Hof. Seit der Auferstehung und Himmelfahrt sitzt Jesus dort zur Rechten des Vaters. In Kapitel 4+5 sind wir eingeladen, das Fest zu sehen, das gerade jetzt im Himmel stattfindet.

Was sah Johannes, als er in das Herz der ultimativen Realität blickte?

Sogleich wurde ich vom Geist ergriffen, und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron sass einer. (Off 4,2)

Mitten in alle dem, was Johannes sah, war das, das, was am meisten hervorstach: In der Mitte von alledem, ein Thron. Und auf diesem Thron sass einer.

Im Herzen der ultimativen Realität sehen wir, zusammen mit Johannes, was wirklich zählt. Wir sehen das, was die leidenden Christen zur Zeit von Johannes ermutigte. Wir sehen, was Christen in allen Jahrhunderten sahen: Gott auf dem Thron vom Universum.

Als Johannes auf Patmos schrieb, war Kaiser Domitian auf dem römischen Thron, und wollte, als "Herr und Gott" angesprochen zu werden. Wenn Christen damals Jesus als "Herr" und "Gott" bezeugten, dann riskierten sie Verfolgung und Tod. Vom römischen Thron aus floss unsagbarem Leid.

Doch Johannes wird eingeladen, zu sehen, wer wirklich auf dem Thorn vom Universum sitzt. Johannes sieht jemanden auf dem Thorn, der mit seiner Herrschaft Schrecken über alle bringt, die seine Gnade ablehnen, aber Barmherzigkeit für die, die das Geschenk der Gnade annehmen. Jetzt könnte man meinen, der Typ auf dem Thron muss ein schecklicher Typ sein. Doch der, der auf dem Thron sitzt, verschenkt üppige Gnade an alle, die sich ihm unterordnen. Es ist kein Thron, vor dem man sich verstecken muss. Dazu kommt, dass er authentisch verehrt wird, weil er würdig ist. Er ist würdig in seiner Schönheit, seinem Glanz und seiner Majestät, wo der Johannes mit Bildern von seltenen Juwelen beschreibt:

und der da sass, hatte ein Gesicht, das war wie Jaspis und Karneol (Off 4,3a)

Gott sitzt auf dem Thron vom Universum und strahlt aus seinem Wesen den Glanz seiner Heiligkeit, die Schönheit seines Charakters, die Majestät seiner souveränen Herrschaft aus.

Und um den Thron herum war ein Regenbogen, der wie ein Smaragd aussah. (Offb. 4:3b)

Gott hat einen Regenbogen als Zeichen des Bundes mit Noah eingesetzt, und machte damit klar, dass er die Erde nie wieder durch Wasser zerstören würde (Gen 9,15-17). Einen Regenbogen zu sehen bedeutet, an Gottes Barmherzigkeit im Gericht und seine Treue zum Bund erinnert zu werden.

Ich liebe Regenbögen, und ich habe in meinem schon einige gesehen. Hier z.B. ein Bild von einem. Der war so schön, ich musste anhalten und ein Foto machen. Wir waren da erst gerade von Kanada zurück und machten Ferien in Bern und wir hatten eine wirklich gute Zeit. Als wir losfuhren, war es voll am stark regnen und kurz darauf, machte es auf und wir sahen einen doppelten Regenbogen. Das ist nicht etwas, das man jeden Tag so schön sieht, deshalb habe ich angehalten und ein Foto gemacht.

Der Regenbogen, den Johannes im Himmel sah, war aber perfekt, denn er ging um den Thron, d.h. der Kreis schloss sich. Johannes sah hier die Wirklichkeit der Treue Gottes in ihrer unendlichen Vollkommenheit.

Im Zentrum vom Universum, am Ort der letzten Wirklichkeit, sitzt Gott auf dem Thron und erinnert uns durch Biltz und Donner daran, dass er seine Feinde richten wird. Er erinnert uns aber auch an seine Liebe und Hingabe für diejenigen, die zu ihm gehören.

Die Kreise

Jetzt dreht sich Johannes dem zu, was den Thron von Gott umgibt:

Und rings um den Thron sah ich vierundzwanzig andere Throne, und auf den Thronen sassen vierundzwanzig Älteste, in weisse Gewänder gehüllt und mit goldenen Kronen auf dem Haupt. (Off 4,4)

Wer sind diese 24 Ältesten? Es könnte sein, dass sie uns an die zwölf Söhne Jakobs und die Jünger von Jesus erinnern sollen. Die 24 würden dann die Gesamheit aller erlösten Menschen repräsentieren.[1] Ihre Gewänder und Kronen kommen alle vom selben. Christus ist ihre Gerechtigkeit und das ist es, was die Gewänder darstellen. Sie haben Busse getan und das Evangelium angenommen (Gal 3,8; Eph 4,24). Sie tragen die Krone, die Jesus allen versprochen hat, die bis in den Tod treu bleiben (Off 2,10). Sie konnten nicht mit ihren Alltagskleidern in die Gegenwart von Gott kommen, und bekamen deshalb von Jesus ein Gewand mit seiner Gerechtigkeit. Ein besonderes Kleid von und für Jesus.

Die Ältesten tragen goldene Kronen und sitzen auch auf Thronen. Wenn wir mit Christus verbunden sind, dann werden wir einmal eingeladen, mit ihm zusammen als Priester zu regieren. Die höchste Ehre im Universum ist es, Gott zu dienen. Hier auf unserem Planeten ist das keine wirkliche Karriere, aber in der letztendlichen Wirklichkeit vom Himmel ist es die höchste Ehre.

Von dem Thron aber gehen Blitze aus, Stimmen und Donner, und sieben Fackeln brennen vor dem Thron, das sind die sieben Geistwesen Gottes. Und vor dem Thron ist etwas wie ein gläsernes Meer, gleich einem Kristall. (Off 4,5-6)

Blitz und Donner werden mit Gericht in Verbindung gebracht (Ex 9,23-28; Jes 29,6). Vom Thron vom majestätischen König geht Musik aus, wo ihm entspricht. Vor dem Thron stehen seine Vertreter, die seine Entscheide ausführen. Und um den Thron herum herrscht eine Ruhe, und das zeigt uns, wie vollkommen der ist, der auf dem Thron sitzt, und von dort aus zieht das Kreise.

Wie stellen sich Menschen den Himmel vor, wenn sie die Offenbarung nicht kennen? Es gibt ja manchmal Menschen die Nahtod-Erfahrungen machen, und dann beschreiben, wie sie den Himmel erlebt haben. Doch Johannes beschreibt den Himmel ähnlich wie Jesaja, Ezekiel oder Daniel. Was ist das erste, was einem in den Sinn kommt, wenn man an den Himmel denkt? Ich denke z.B. an meine Grosseltern, die ich wieder sehen werde. An meinen älteren Bruder, den ich gar nie kannte, oder meinen Götti, der viel zu früh starb. Gäll, das wird alles toll sein, aber es ist längst nicht alles. Im Herzstück vom Himmel ist Gott auf dem Thron, und von dort aus regiert er – umgeben von einem Meer aus Glas, das seine Herrlichkeit perfekt widerspiegelt.

Manchmal meinen wir, unser Planet oder der Mensch sei das Zentrum vom Universum. Und dann geht es um unsere Bedürfnisse, unsere Wünsche, unsere Probleme und unseren Schmerz. Aber in Offenbarung 4 und 5 entdecken wir: Gott steht im Zentrum vom Universum. Seine Vollkommenheit und Macht leuchten hell und schön. Und wir erkennen seine Liebe darin, dass er uns ins Zentrum vom Universum einlädt. Er möchte für immer die Quelle von unserer Freude sein.

Die Feier

Als Johannes den auf dem Thron, in der Mitte vom Himmel, sitzen sah, umgeben von 24 Ältesten, war das keine ruhige Szene. Die 24 Ältesten sassen nicht nur ruhig dort wie Ölgötzen. Rund um den Thron Gottes findet non-stop ein Fest statt, eine ewige Party für die Heiligkeit Gottes.

Und mitten auf dem Thron und rings um den Thron herum sind vier Wesen, die mit Augen übersät sind, vorne und hinten. 7 Das erste Wesen gleicht einem Löwen, das zweite gleicht einem Stier, das dritte hat das Gesicht eines Menschen, das vierte gleicht einem Adler im Flug. 8 Und die vier Wesen haben, jedes einzelne, sechs Flügel, und aussen herum und innen sind sie mit Augen übersät, und sie rufen ohne Unterlass Tag und Nacht:

Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Herrscher über das All,

der war und der ist und der kommt. (Off 4,6b-8)

Diese vier Wesen kennen wir von Ezekiel[2]. Dort in Kapitel 10 werden sie als Cherubim bezeichnet, mächtige Engel, die dem Thron von Gott dienen. Bei Adam und Eva im Paradies bewachten sie den Baum des Lebens, und später wachten sie über die Bundeslade. Ihre Gesichter – Löwe, Stier, Mensch und Adler – repräsentieren alle Typen von Lebewesen auf der Erde – den Menschen, das wilde Tier, das Haustier und den höchsten Vogel. Mit ihren vielen Augen wachen sie für Gott über die Welt.

Was sie auf dem Thron sehen, darüber können sie nicht aufhören zu reden. “Sie rufen ohne Unterlass Tag und Nacht”. Sie sind bewegt von der Heiligkeit und Souveränität von Gott.

Gäll, bei uns auf der Erde wird Gottes Name nicht immer nur schön verwendet. Gopfertoori, Gopferteckel, Gopfridstutz alles Ausdrücke, die den Namen von Gott verdrehen. Im Himmel wird das anders sein, dort wird Gotes heiliger Name ohne Ende geehrt und gepriesen.

Was ist das, was wir immer wieder sagen? Manchmal mache ich mir Sorgen, was meine Kinder mal von mir in den Ohren haben werden. Gewisse Worte meiner Kindheit habe ich heute noch in den Ohren: “Hast du das Zimmer aufgeräumt?” oder “Nicht so laut, was werden wohl die Nachbaren denken?” Was ist das, was ich ständig sage? Was wird bei meinen Kindern hängen bleiben?

Was sind deine Sätze, die du gerne brauchst? “Sorry, keine Zeit?” oder “Hilft mir denn niemand?” Sind das die Worte, die man von uns in Erinnerung hält? Ich hoffe, man erinnert sich nicht an mich weil ich ständig jammerte oder Klatsch und Tratsch verbreitete, oder immer etwas zu nörgeln hatte. Anbetung. Non-stop, ohne Kompromiss Gott auf dem Thron vom Universum anbeten.

Und dann hören wir, was die Schar der erlösten Menschen, repräsentiert durch die 24 Ältesten:

Und wenn die Wesen Lobpreis, Ehre und Danksagung darbringen dem, der auf dem Thron sitzt und in alle Ewigkeit lebt, werden die vierundzwanzig Ältesten niederfallen vor ihm, der auf dem Thron sitzt, und sie werden zu ihm beten, zu ihm, der in alle Ewigkeit lebt, und ihre Kronen werden sie ablegen (niederlegen) vor dem Thron und sagen:

Würdig bist du, Herr, unser Gott, zu empfangen den Lobpreis, die Ehre und die Macht,

denn du hast alles erschaffen, durch deinen Willen war es und ist es erschaffen worden. (Off 4,9-11)

Im Herz der ultimativen Realität gibt es Menschen wie du und ich – Menschen, die uns vorausgegangen sind. Sie werden nicht mehr von irgendetwas auf der Erde abgelenkt, sind nicht mehr in erster Linie mit sich selbst beschäftigt. (Was für eine Erleichterung!) Und sie fragen sich nicht mehr, ob es sich wirklich lohnt Jesus nachzufolgen – gerade wenn der Preis dafür so hoch ist. Sie haben den Durchblick. Er ist würdig, all den Lobpreis, Ehre und Macht als Mittelpunkt und Quelle von allem Guten und Schönen zu empfangen.

Anbetung bedeutet, das Wunder von Gott auf sich wirken zu lassen. Und das bewegt uns dann dazu, unser Leben neu auszurichten. Was vorher uns vorher wichtig war, wird dann ins richtige Licht gerückt.

Die Schriftrolle

Als Johannes auf den schaute, der auf dem Thron sass, bemerkte er etwas in seiner rechten Hand:

Und ich sah in der Rechten dessen, der auf dem Thron sass, eine Buchrolle, inwendig und auf der Rückseite beschrieben, versiegelt mit sieben Siegeln. (Off 5,1)

In dieser Buchrolle sind alle Entscheide Gottes – seine Pläne von Gericht und Erlösung. Und zwar schon, bevor die Welt geschaffen wurde – besonders das, was durch Tod und Auferstehung von Jesus in Gang gesetzt wurde. Kurz: Die ganze Heilsgeschichte bis zur neuen Schöpfung.[3] Sie ist versiegelt, um zuzeigen, sie können nicht geänderet werden.

Die Zukunft dieser Welt wird nicht durch Schicksal oder Zufall bestimmt. Was auf der Welt passiert, wurde von Gott schon lange vorbestimmt worden. Und wenn die Siegel auf der Schriftrolle entfernt werden, beginnt das, was seit jeher schon vorbestimmt war, der endgültige Sieg und die Vollendung vom Reich Gottes. Das wird dann in Kapitel 6 beschrieben, wenn ein Siegel nach dem anderen geöffnet wird und wir ein Gericht nach dem anderen sehen werden.

Das Bild mit Gott auf dem Thron vom Universum, und in seinen Händen die versiegelte Buchrolle gibt uns Vertrauen; Gott hat einen genauen Plan für die Welt. Alles, was in unserem Leben falsch lief, wo wir uns fragen, ob wir Gott verpasst haben, muss bei uns kein schlechtes Gefühl mehr auslösen. Schlechte Diagnosen, Naturkatastrophen oder Terrorismus bringen Gott nicht aus dem Konzept. Er ist souverän und hat alles im Griff, auch wenn es so aussieht, also ob alles drunter und drüber geht. Wir sind in Christus geborgen. Er hat gute Pläne für uns, auch wenn es nicht immer so aussieht.

Die Suche

Damit sich diese Pläne ins Rollen kommen, müssen die Siegel aufgebrochen werden. Das ist die Krise in Kapitel 5:

Und ich sah einen starken Engel, der mit lauter Stimme rief: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu lösen? (Off 5,2)

Auf dieser Buchrolle ist der Plan von Gott für die Menschen drauf ist: Unverdiente Gnade für alle, wo es leidtut, wie alles gelaufen ist, und unerträgliches und gerechtes Gericht für die, wo keine Reue zeigen.

Wenn Gottvater die Schriftrolle von sich aus öffnen würde, und damit Vergebung ausgiessen würde, dann wäre das so, wie wenn man alle Sünde unter den Teppich des Universums kehren würde. Darum braucht einen Vermittler, denn sonst wäre Gott derjenige, wo Strafe und Gnade verteilen würde. Einer muss uns doch zeigen, wie Erlösung funktioniert! Und so ruft eine einsame Stimme – die Stimme eines mächtigen Engels – im Kosmos: Wer ist würdig?

Dann kommt keine Antwort. Schweigen.

Und niemand im Himmel oder auf der Erde oder unter der Erde vermochte das Buch zu öffnen und hineinzuschauen. (Off 5,3)

Johannes erzählt uns dann, was das bei ihm auslöste:

Und ich weinte sehr, weil niemand zu finden war, der würdig gewesen wäre, das Buch zu öffnen und hineinzuschauen. (Off 5,4)

Johannes weint darüber, dass die Menschen voll an dem vorbei leben, was Gott noch vor hat. Er realisiert an sich selbst, dass er nicht dem entsprach, was Gott mit ihm vorhatte. Wenn niemand würdig wäre, diese Buchrolle zu öffnen, dann würde das Leid auf dieser Welt kein Ende nehmen. Das Böse würde nicht besiegt, und es gäbt keinen Sieg fürs Volk Gottes. Kein neuer Himmel, keine neue Erde. Keine Hoffnung. Isch doch zum Brüelle!

Dann hört Johannes Worte, die ihm Mut machen:

Und einer von den Ältesten sagt zu mir: Weine nicht! Siehe, den Sieg errungen hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross Davids; er kann das Buch und seine sieben Siegel öffnen. (Off 5,5)

Endlich ist das jemand, der würdig ist! Wie in einem Film wo man meint, es sei alles verloren, doch dann kommt der Held doch noch im letzten Moment, und rettet die Situation. Ja, der Löwe, der König, der Überwinder! Er ist die Antwort! Er wird uns mit seiner Kraft retten! Er wird diese Siegel in Fetzen zerreissen!

Johannes erwartete wahrscheinlich einen mächtigen Löwen. Doch was steht da? Ein besiegtes Lamm:

Und ich sah zwischen dem Thron und den vier Wesen, in der Mitte der Ältesten, ein Lamm stehen, das geschlachtet zu sein schien; es hatte sieben Hörner und sieben Augen – das sind die sieben Geistwesen Gottes, die in die ganze Welt hinausgesandt sind (5,6)

Ein lebendiges Lamm, das aussieht, also ob es geschlachtet worden wäre?! Johannes sieht hier den gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus, symbolisch in einem Lamm. Er sieht den Erlöser, gekennzeichnet von seinem Leiden – ein Lamm, das geschlachtet wurde, und den Tod besiegte.

Das Lamm ist kein “weicheier” Lamm. Nein, es hat sieben Hörner als Symbol für Stärke und Macht. Ein mächtiges Lamm, ein Lamm mit viel Weisheit – das einzige Geschöpf im ganzen Universum, das würdig ist, die Buchrolle zu öffnen:

Und es kam und empfing das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Thron sass. Und als es das Buch empfangen hatte, (sind) fielen die vier Wesen und die 24 Ältesten vor dem Lamm nieder. Und jeder von ihnen hatte eine Harfe und goldene Schalen, voll Räucherwerk – das sind die Gebete der Heiligen. (Off 5,7-8)

Das Lamm geht einfach und nimmt die Schriftrolle, um zu zeigen, es hat alles im Griff. Die Gebete der Heiligen werden erhört.

Der Gesang

Und da fängt spontan Worship an. Ein mächtiger Chor von erlösten Menschen fängt an, ein Lied zu singen, das sie noch nie vorher gesungen haben:

Und sie singen ein neues Lied:

Würdig bist du, das Buch zu empfangen und seine Siegel zu öffnen,

denn du bist geschlachtet worden und hast erkauft mit deinem Blut für Gott

Menschen aus jedem Stamm und jeder Sprache, aus jedem Volk und jeder Nation.

Und du hast sie für unseren Gott zu einem Königreich und zu einer Priesterschaft gemacht,

und sie werden herrschen auf Erden. (Off 5,9-10)

Dieses Lied feiert die Würde von Christus:

  • "Du bist geschlachtet worden." Jesus ist freiwillig für uns gestorben und zeigte uns damit seine bedingungslose Liebe.
  • "Du hast Menschen für Gott erkauft." Stell dir einen Sklavenmarkt vor. Da werden Menschen verkauft. Jesus zahlte am Kreuz mit seinem Blut den Preis, um uns vom Sklavenmarkt der Sünde loszukaufen, und zwar aus allen Nationen, von jeder Sprache: Pfingsten geht auch im Himmel weiter!

Was macht Jesus würdig? Jesus ist würdig, weil er ganz Gott ist und die Pläne Gottes verwirklichen kann. Jesus ist würdig, weil er uns liebt, gerade dann, wenn wir versagen. Und diese Liebe begegnet uns in seinem Opfer. Er ist würdig, weil er fähig ist, hundsgewöhnlichen Menschen, wie dir und mir, Würde zu schenken. Er ist würdig auf dem Thron zu sitzen und zu herrschen.

 Ein gewaltiges Lied, das uns da überrascht.

Manchmal wache ich am Morgen mit einer Melodie im Kopf auf, und dann frage ich mich, was ist das für ein Lied? Oder hast du wieder mal ein Lied gehört, das du schon ewig nicht mehr gesungen hast, und dann merkst du, das kann ich immer noch auswendig. Gewaltig, wie Lieder sich auf unserer Festplatte einbrennen.

Ich glaube das Lied hier ist genau ein solches Lied. Und wahrscheinlich werden wir um den Thron bei diesem Lied mitsingen. Das ist diese Sehnsucht, die wir im Lied vor der Predigt besungen haben:

Etwas in mir, zeigt mir, dass es Dich wirklich gibt.
Ich bin gewiss, dass Du lebst, mich kennst und mich liebst.
Du bringst mich zum Lachen, machst, dass mein Herz singt.
Du bringst zum Tanzen, meine Seele schwingt.
Ich atme auf in Deiner Gegenwart.  (Lied: Etwas in mir)

Die vier Wesen und all diese erlösten Menschen aus allen Ländern und mit allen Sprachen singen das neue Lied, und dann stimmen die Engel und alle Heerscharen vom Himmel mitein:

Und ich schaute und vernahm die Stimme vieler Engel rings um den Thron, die Wesen und die Ältesten, und ihre Zahl war Myriaden über Myriaden und tausend und abertausend,
und sie verkündeten mit lauter Stimme:

Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, zu empfangen

Macht und Reichtum und Weisheit

und Kraft und Ehre und Preis und Lob. (Off 5,11-12)

Ein gewaltiges Lied! Die Betonung liegt auf dem Opfertod von Christus. Unglaublich! Es hat sich für uns hingegeben, damit wir gerettet werden. Er ist der Erbe von allem, und er ist allmächtig und stärker als alle Mächte vom Bösen – und deshalb gehört ihm alle Kraft und Ehre und Preis und Lob.

Und dann wird die Feier noch genialer und es kommt zum Höhepunkt. Zuerst waren es Cherubim und die erlöste Menschen, dann die Engel und jetzt:

Und jedes Geschöpf im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meer, und alles, was darin ist, hörte ich rufen:

Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm

seien Lob, Ehre und Preis und die Herrschaft,

von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Und die vier Wesen sprachen: Amen. Und die Ältesten fielen nieder und beteten. (Off 5,13-14)

Die ganze Schöpfung kann sich nicht zurückhalten, Gott und dem Lamm zuzujubeln.

Ich mag mich noch erinnern, in der 6. Klasse hatte einer unserer Jungs ein Theater in der Schule aufgeführt. Es war mega lustig und gut aufgeführt. Und am Schluss konnten wir Eltern es kaum erwarten, aufzustehen und zu applaudieren. Was hier geschieht ist ähnlich – die Schöpfung ist so begeistert, und kann es kaum erwarten, aufzustehen und zu klatschen. Alle Menschen aus allen Ländern und jeder Sprache, jede Kuh im Stall, jedes Reh im Wald, jeder Vogel in der Luft, jeder Fisch im Meer – alle stimmen in den Lobpreis für Jesus ein!

Offenbarung 4 und 5 hören und bewahren

Wow! Gewaltig, wie wir durch die Vision von Johannes Zugang zu dieser himmlischen Szene erhalten. Jesus sitzt dort mit dem Vater auf dem Thron im Zentrum der ultimativen Realität, und um ihn herum findet eine grosse Party statt – er ist würdig von der ganzen Schöpfung angebetet zu werden.

Was löst das bei dir aus, wenn du diese Szene so siehst? Bekommst du eine Sehnsucht, das wunderbare Lied zu singen? Möchtest du Jesus auch sagen, wie würdig er ist? Wir werden nachher noch Gelegenheit dazu haben.

In der Offenbarung ist ein Segen drin für diejenigen, die zuhören und die Worte behalten. Was bedeutet es Offenbarung 4 und 5 zuhören und zu bewahren?

Ich glaube im Zentrum steht das Verlangen mitzumachen. Kapitel 4+5 möchte bei uns eine Sehnsucht auslösen, bei diesem Worship dabei zu sein. Was ist das, was bei dir eine Leidenschaft für Jesus auslöst? Gott will durch seinen Heiligen Geist bewirken, dass wir eine Leidenschaft für seine Gegenwart bekommen.

Im Himmel ist eine grosses Fest – ja eine Party am Laufen. Da wollen wir dabei sein und Jesus von Herzen und mit unserem ganzen Sein anbeten – ihm Ehre und Würde zu rufen.

Vielleicht schaust du heute Abend den Eishockey Match Schweiz – Kanada. Schau mal, wie die Leute jubeln und freuen. Sie tragen ihr Fan-Shirt, malen ihre Gesichter an und fiebern voll mit. Das ist vielleicht für uns ein Müsterchen von dem, was wir mal im Himmel erleben dürfen. Offenbarung 4+5 öffnen uns die Augen für die Herrlichkeit von Jesus und wir sind eingeladen unser Leben heute schon davon prägen zu lassen.

Jesus ist es wert, angebetet zu werden. Jesus verdient unser Vertrauen. Jesus verdient unsere Anbetung.

Du bist eingeladen:

Komm, jetzt ist Zeit für Worship. Komm, jetzt ist die Zeit unser Herz zu verschenken. Komm wie du bist zum Worship. Komm, so wie du bist vor unseren Gott. Komm!

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