Gesegnet durchs Halten der Worte Jesu
Serie: Gesegnet durch die Offenbarung | Bibeltext: Offenbarung 22,1-8
Gesegnet durchs Halten der Worte Jesu (Off 22,6-21)
Im Advent lesen wir z.B. Bibelstellen aus Jesaja, weil wir dort Prophetien über den Messias finden. So heisst es z.B. in Jesaja 52,13-53,13 dass der Messias, den das Volk Israel als König erwarten, als Knecht kommen wird. Und so kam es ja dann auch. Gott wurde an Weihnachten Mensch und lebt wie einer von uns.
Dann heisst es in Jesaja 61,1-2 dass dieser Knecht-König die Gute Nachricht bringt: Den Armen frohe Botschaft, denen, die gebrochenen Herzens sind Heilung, den Gefangenen Freilassung und den Gefesselten Befreiung, und den Trauernden Trost.
Jesus hat das alles verkündigt und da und dort die Menschen erleben lassen im Sinne von einem „Müsterli“, als Anzahlung für das, was im Buch der Offenbarung ein für alle Mal in Erfüllung gehen wird. Und da passt es, wenn wir an diesem 3. Advent diese Predigtserie abschliessen.
Das Lied, das wir vorhin gesungen haben, passt da wunderbar:
Ich sehne mich nach einem Ort, wo alles Leid ein Ende hat.
Mit Fokus auf die Ewigkeit leb ich für das, was ewig bleibt,
das Ziel vor Augen Tag für Tag, bis ich den Lauf vollendet hab.
Wir kommen heute zu den letzten Versen der Offenbarung, dem Nachspann. Im Vorspann, ganz am Anfang vom Buch, Kapitel 1, Vers 1-8 hatte uns Johannes die Perspektive vom Himmel eröffnet. Er wollte, dass wir die Welt aus der Sicht vom Himmel sehen. Wir haben gehört, was Jesus den Gemeinden, die er liebt, sagen möchte. Wir wurden in den Thronsaal des Himmels eingeladen, um einen Blick auf die Herrlichkeit Gottes und des Lammes zu bekommen. Wir haben gesehen, wie sich die Geschichte entwicklet, während Gott sein Urteil, zuerst in Etappen, und dann am Schluss endgültig über die Welt brachte. Wir haben gesehen, dass die Leiden der Christen in eine Sicherheit umgewandelt werden, und wir haben gesehen, wie diejenigen, die Gnade und Gutigkeit von Gott ablehnten am Schluss absolute Unsicherheit erfahren. Und dann haben wir gesehen, wie das Reich dieser Welt zum Reich von unserem Herrn Jesus wird. Er wird die Schöpfung durch sein Gericht reinigen, damit eine neue Schöpfung entsteht; eine neue Schöpfung in der wir zusammen mit Gott leben werden, und ihn von Angesicht zu Angesicht erleben werden, und es wird uns auf ewig gut gehen.
Was für ein Happy End! Eigentlich kein wirkliches “Ende”, weil das “Ende” eigentlich mehr eine Vorfreude und Sehnsucht nach einem Anfang ist: Eine neue Ehe, ein neues Erbe, eine neue Gemeinschaft, etc. Das hatten wir letztes Mal angeschaut. Jetzt kommt der Nachspann und der ist voller Vorfreude auf etwas Neues – die neue Schöpfung, die damit anfängt, dass Jesus wiederkommt.
Im Text heute spricht Jesus dreimal. Dreimal sagt Jesus zu Johannes, zu seinen ersten Lesern in den sieben Gemeinden von Asien, zu allen Gläubigen in all den Jahrhunderten seitdem und zu dir und mir heute: "Ich komme bald." Dreimal lenkt er unsere Aufmerksamkeit weg von all unseren alltäglichen Sorgen, all dem, was wir meinen sei wichtig. Er lenkt unseren Blick auf das, was unsere Leben heute prägen sollte, nämlich sein Kommen.
Hast du dir schon mal überlegt, wie crazy es in unserer modernen Welt ist, wenn wir glauben, dass Jesus eines Tages wieder kommt? Einer soll nach über 2000 Jahren wieder zurückkommen, und Gericht über all jene bringen, die ihn abgelehnt haben? Einer soll nach so langer Zeit wiederkommen, und mit denen, die ihn angenommen haben, einen Stadt-Tempel-Garten zu bauen? Viele Menschen denken heute, das ist doch absurd, stupid und altmodisch!? Wie kann man nur die Zukunft so sehen?
Hier in den letzten Worten der Offenbarung fordert uns Jesus immer wieder auf, unsere Welt durch diese Optik zu sehen. Wenn wir einfach nur als Christ leben und alles richtig machen, und dabei keine Erwartung auf die Rückkehr von Jesus haben, dann sollten wir uns schon fragen, ob da nicht etwas fehlt. Als Christen schauen wir nach vorne und leben in der Erwartung, dass Jesus wiederkommt. Ich glaube in unserer Agenda sollte etwas gross und fett marktiert sein: Jesus Christus kommt wieder!
Und der Engel, der sagte zu Johannes, nach dem er die Visionen aufgeschrieben hatte:
Und er sagte zu mir: Diese Worte sind zuverlässig und wahr. Und der Herr, der Gott über den Geist der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen muss. (Off 22,6)
Ich glaube wir werden es nicht bereuen, zu glauben, was Johannes hier aufschrieb. Es zeigt, wie die Geschichte der Menschheit sich entwickelt und zu einem Höhepunkt kommen wird. Johannes hat das, was er hier aufschrieb, von Gott selbst bekommen. Jesus bekam es, und gab es dem Engel weiter, der es dann Johannes weitergab, der es dann für die Gemeinde und für uns aufschrieb. Wir können dem, was wir da lesen und hören vertrauen, weil damit verbunden ist die Verheissung von einem Segen.
Gesegnet durchs Halten der Botschaft der Offenbarung
Wir sind in dieser Predigtserie den Verheissungen von diesem Segen auf der Spur. Und jetzt in Vers 7 bekommen wir genau nochmals eine solche Segensverheissung, ähnlich wie im 1. Kapitel:
Und siehe, ich komme bald. Selig, wer an den Worten der Weissagung festhält, die in diesem Buch aufgeschrieben sind! (Off 22,7)
“Selig” bedeutet “gesegnet”. Wenn wir die Worte der Offenbarung halten, dann werden wir gesegnet. Wir können entscheiden, ob wir all das, was wir gelesen haben – all die Bilder und Erklärungen – ob wir den Segen daraus für uns in Anspruch nehmen wollen. Prägt das unseren Umgang mit Finanzen, mit unserer Zeit, und wie wir anderen Jesus erzählen?
Wenn wir über all das Nachdenken, wir in den 22 Kapiteln gelesen haben, und wie wir dadurch gesegnet werden – nicht erst morgen und übermorgen, nein, heute schon:
- Wir haben Jesus ganz neu kennengelernt. Was er vollbracht hat und was er bei seiner Wiederkunft alles umsetzen wird.
- Sind wir bereit unsere Gemeinde auch im Licht der Briefe an die sieben Gemeinden in Asien zu sehen? (Kap 2+3)
- Lassen wir uns in der Anbetung von der Anbetung in der Offenbarung leiten? (Kap 4+5)
- Sind wir tapfer für Jesus und erzählen anderen von ihm, auch wenn es etwas kostet?
- Durchschauen wir die weltlichen Systeme oder lassen wir uns von ihnen blenden?
- Wenn es in unserer Welt drunter und drüber geht, bleiben wir dann dran? Sind wir uns bewusst, dass Gott alles im Griff hat?
- Sind wir uns bewusst, dass Gott das Böse verurteilen wird, und wir dann seine Gerechtigkeit feiern werden?
- Richten wir unser Leben auf die neue Schöpfung aus und sind wir uns bewusst, dass uns diese Welt, mit ihrer scheinbare Ordnung, nie wirklich befriedigen wird?
- Freuen wir uns darauf, eines Tages Jesus von Angesicht zu Angesicht zu sehen und bis in alle Ewigkeit mit ihm Gemeinschaft zu haben?
Ihr habt es sicher schon gemerkt, mir geht es in dieser Predigtserie nicht darum, wie man dies oder jenes auch noch auslegen könne. Mein Fokus war vielmehr die Umsetzung, weil ich glaube bei der Offenbarung geht es darum, dass wir die Worte leben. Geduldig dran bleiben, und uns nicht auf billige Kompromisse einlassen, oder irgendwie lasch werden. Wir bekommen eines Tages ein weisses Gewand und hören unsere Namen im Lebensbuch vom Lamm. Wir werden versiegelt, geheiligt und gerettet. Es geht darum, Gott anzubeten, denn er hat gute Pläne und Ziele für unser Leben:
Und ich, Johannes, ich habe dies gehört und geschaut. Und als ich es gehört und geschaut hatte, fiel ich nieder, um zu Füssen des Engels, der mir dies gezeigt hatte, zu beten. 9 Da sagt er zu mir: Nicht doch! Dein Mitknecht bin ich und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, die an den Worten dieses Buches festhalten. Vor Gott sollst du deine Knie beugen! (Off 22,8-9)
Aus dem Affekt betet Johannes den Engel an, der ihm das alle zeigte. Doch um das geht es nicht. Engel sind auch geschaffene Wesen, wie wir Menschen – sind sind zwar herrlich, aber auch geschaffene Wesen. Es geht darum, Gott anzubeten, denn er ist würdig angebetet zu werden. Gott ist derjenige auf dem Thron, und er wird ein gerechtes Urteil sprechen. Gott wird sein Volk zum Zeugnis bevollmächtigen und dann für immer bei seinem Volk wohnen – um nur ein paar Dinge zu erwähnen, darum ist er würdig, angebetet zu werden.
Alles, was wir in der Offenbarung gehört und gelesen haben, sollte uns helfen in der Anbetung nicht schlapp zu machen. Hoffentlich hat die Offenbarung unseren Tank wieder neu gefüllt und uns neu eine Sehnsucht gegeben, Gott anzubeten.
Und er sagt zu mir: Die Worte der Weissagung, die in diesem Buch stehen, sollst du nicht versiegeln! Denn die Zeit ist nahe. (Off 22,10)
Der Prophet Daniel bekam über 700 Jahre vorher eine ähnliche Vision. Nach seiner Vision bekam er aber eine andere Anweisung als Johannes: “halte die Worte geheim und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes“ (Dan 12,4). Johannes soll seine Visionen nicht versiegen. Warum? Er lebt in den letzten Tag. Das Ende der Zeit ist nah.
Gäll, ist schon noch verrückt, was Johannes hier schreibt, vor allem, wenn man bedenkt, dass das Buch Daniel kannte. Er möchte, dass wir nicht nachlassen und irgendwie sagen, “es kommt, sowieso wie es muss”, was kann ich da schon machen?! Darum schreibt er in Vers 11:
Wer Unrecht tut, tue weiter Unrecht, wer unrein ist, mache sich weiter unrein, wer gerecht ist, tue weiter, was recht ist, wer heilig ist, suche weiter nach Heiligung. (Off 22,11)
Das ist ganz anders, als was Daniel 12,10 sagt. Dort heisst es, dass sich viele reinigen lassen, aber wer Böses tut, wird es weiter tun. Kein Depp wird es verstehen. Johannes sagt in Vers 11 kurz und knapp, was Daniel vorausgesagt hat, hat sich erfüllt, aber wir sollen uns nicht abschrecken lassen, sondern wir sollen uns nach Gottes Gerechtigkeit uns seiner Heiligung ausstrecken.
In der Bibel sehen wir immer wieder, dass es solche gibt, die sich von Gottes Wort verändern lassen, und dann gibt es aber auch die, welche ihr Herz verhärten, und mit Widerstand und Ablehnung reagieren. Wer die Worte hält wird gesegnet, und wer sie ablehnt und nicht einhält, dem wird das Gegenteil widerfahren.
Gesegnet durch die Erfahrung der Gnade der Offenbarung
Siehe, ich komme bald, und den Lohn bringe ich mit, um einem jeden zu geben, wie es seinem Werk entspricht. Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
(Off 22,12-13)
“Lohn” und “Werk”, das kennen wir doch, oder? Wir haben in der Offenbarung viel davon gehört, dass Jesus jedem Menschen das gibt, was er verdient. Vielleicht stinkt uns es uns schon ein bisschen, das immer wieder zu hören. Doch die ersten Christen, die erleben mussten, wie ihre Freunde unschuldig ins Gefängnis geworfen wurden, die konnten davon nicht genug bekommen. Für sie war wichtig, dass der, der Alpha und Omega ist, jedem geben wird, was er verdient.
Doch Jesus redet nicht nur darüber, wie er die bestrafen wird, die Gottes Zorn verdienen. Er redet auch über die Belohnung für die, wo im Glauben an Jesus daran bleiben. Wir dürfen wissen, dass es sich lohnt, mit Jesus zu leben – wir werden dafür belohnt werden.
Das erinnert uns an das Gleichnis der Talente. Jesus erzählt, dass einer auf Geschäftsreise ging. Kurz bevor er losfuhr, vertraute er seinen Dienern Talente an. Die Erwartung war, dass er die Talente einsetzen würde, um im Gegenzug ein Königreich zu erhalten. Zum treuen Knecht sagte der Herr bei seiner Rückkehr:„Recht so, du bist ein guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles will ich dich setzen. Geh hinein ins Freudenfest deines Herrn (Geh ein in die Freude deines Herrn!)“ (Matt 25,21) Es gibt ein Lohn und eine Belohnung.
Wenn Jesus sagt, dass jeder den Lohn bekommt, den er verdient, dann ist das nicht Werkgerechtigkeit. Sondern es ist eine Belohnung dafür, dass ein Mensch zeigt, dass er die Gnade lebt, die ihm geschenkt wurde. Das ist es, wovon Jesus spricht, wenn er im nächsten Vers sagt:
Selig, die ihre Gewänder waschen; sie sollen ein Anrecht haben auf den Baum des Lebens und durch die Tore einziehen in die Stadt. Draussen bleiben die Hunde, die Zauberer, die Unzüchtigen, die Mörder, die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und lügt. (Off 22,14-15)
Der Unterschied ist krass: Diejenigen, welche die Gnade von Jesus annehmen, und dann diejenigen, die das Angebot der Gnade aus Stolz ablehnen. Die einen werden reichlich gesegnet mit einem Leben in der Gegenwart von ihrem Retter, der sie liebt und gereinigt hat. Die Anderen werden den voll verdienten Fluch vom einem unendlichen Elend, weit weg von der Gegenwart des Erlösers erleben – sie haben ihn verworfen und abgelehnt.
Gesegnet durch die Erwartung der Verheissung in der Offenbarung
In den letzten Versen der Offenbarung hören wir die Stimme Jesu:
Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch dies über die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der helle Morgenstern. (Off 22,16)
Jesaja 11 sagte es so: Vers 1: “Und aus dem Baumstumpf Isais wird ein Schössling hervorgehen, und ein Spross aus seinen Wurzeln wird Frucht tragen” (Jesaja 11,1). Der Baumstumpf von Isai war eine Anspielung auf das Volk Israel, das von den Babyloniern heruntergemacht wurden und danach wie ein Baumstumpf aussah. Jesus sagt, ER ist dieser grüne Spross, der aus diesem Baumstumpf heraus kam. Jesaja sagt dann im Vers 2, wenn dieser König kommt, der von Isai hervorkommt, “der Geist des Herrn wird auf ihm ruhen” (11,2). Vers 4: “Mit dem Hauch seiner Lippen (wird er) den Frevler töten“ (11,4) und dann nochmals 2 Verse weiter: „der Wolf wird beim Lamm wohnen” (11,6), und nochmals 3 Verse weiter “denn das Land ist voll von Erkenntnis des Herrn, wie von Wasser, das das Becken des Meeres füllt“ (11,9). Wenn Jesus also sagt, dass er die Wurzel und der Nachkomme Davids ist, dann sagt er damit, dass er dieser König ist, und wenn er kommt, dann wird alles in Erfüllung gehen, was Jesaja 11 beschreibt.
"Der helle Morgenstern" ist eine Anspielung auf Numeri 24,17, wo ein heidnischer Schaman Bileam zitiert wird: “Ein Stern tritt hervor aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel.“ Bileam redet dann von allen Feinden, die enteignet werden, wenn dieser Stern – eben dieser König – kommt. Er wird wie ein heller Morgenstern über der neuen Schöpfung leuchten. Für ewig wird es dann Tag sein, und die Nacht wird nicht mehr kommen, weil Gott unser Tageslicht sein wird. Das ist der Tag, wonach wir uns sehnen. Musst dir mal vorstellen, keine Nacht mehr, nur noch Tag. Ich weiss nicht, wie es dir geht, wenn du das hörst, aber mir gibt es Mut, bei all dem dran zu bleiben, was ich erlebe.
Gesegnet, indem wir der Einladung der Offenbarung folgen
Wir haben den Engel sprechen hören, wir haben Johannes sprechen hören, und wir haben Jesus selbst sprechen hören. Und nun hören wir den Geist und die Braut sprechen. Mit anderen Worten, das ist die Botschaft vom Heiligen Geist aus dem Mund derer, die Jesus lieben:
Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, sage: Komm! Und wer dürstet, der komme, und wer will, der nehme vom Wasser des Lebens, umsonst. (Off 22,17)
Als diejenigen, die verlobt sind, um einmal Jesus zu heiraten, sagen zur Welt um uns herum: "Kommt." Alle, die Durst haben nach mehr, als was die Welt zu bieten hat, wir laden euch ein, zur Quelle zu kommen, die niemals leer laufen wird. Es ist die einzige Quelle, bei der man nach dem Trinken nicht nochmal Durst bekommt. Diese Quelle stillt den Durst nach Leben, nach Beziehung und Lebenssinn. Denjenigen der Durst hat, sagen wir: “Hört darauf zu hoffen, dass diese Welt euren Durst stillen wird. Hast du Lust auf mehr? Dann darfst du wissen, das Jesus deinen Durst stillen wird, wenn er wiederkommt. Wer seine Not zu Jesus bringt, wird bekommen, was er braucht.”
Die Offenbarung endet mit einem letzten Wort von Jesus, einer Art Gebet, das Johannes für uns betet. Dieses letzte Wort soll das sein, das wir hören, bevor wir heute nach Hause gehen:
Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. (Off 22,20a)
Meistens sind die letzten Worte einer lieben Person, die wichtigsten. Wenn man jemanden nachher nicht mehr sieht, sind das die Worte die nachwirken. Jesus möchte, dass wir an seinem Versprechen festhalten, dass er bald kommen wird.
Johannes reagiert auf die letzten Worte von Jesus, so, dass er er darauf zurückantwortet:
Amen, komm, Herr Jesus! (Off 22,20b)
Johannes hat alles aufgesogen und alles aufgeschrieben. Sein Herz ist voller Anbetung und Staunen. Er wünscht sich nichts mehr, als Jesus, den König, wiederzusehen. Er sehnt sich danach, dass all das Böse ein Ende hat, er möchte, dass sein Volk die neue Schöpfung in Empfang nehmen kann. Er spürt, dass dann alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen werden – und zwar für immer. Uns so ruft er Jesus zu: “Ich habe dich gehört und werde daran festhalten. Ich wünsche mir nichts mehr, als dass du, Jesus wiederkommst.”
Johannes weiss, das Warten wird bald vorbei sein. Die Verheissung wird bald wahr werden, doch bis dahin brauchen wir seine Gnade, um durchhalten zu können. Und so betet er zum Schluss:
Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen. (Off 22,21)
Und das ist auch mein Gebet für uns alle in dieser Adventszeit. Auch wenn die Tage kürzer werden und es kalt wird, wir wollen die Worte der Offenbarung halten, und uns nach dem Kommen von Jesus sehnen. Nicht nur, damit wir Weihnachten feiern können, sondern auch in unserer Realität und unserem Leben. Möge Gott uns allen die Gnade geben, geduldig dranzubleiben, während wir uns darauf freuen, dass er wieder kommt.
- Mögen wir mit der Kraft vom Heiligen Geist gesegnet sein. Wir brauchen diese Kraft, damit wir dran bleiben können.
- Mögen wir mit Gnade gesegnet sein. Und mögen wir unsere Kleider sinnbildlich im reinigenden Blut von Christus waschen, damit wir bereit sind, wenn die gereinigte, neue Schöpfung kommen wird.
- Seid gesegnet mit Freude, andere durstige Menschen zu rufen, dass auch sie vom Wasser des Lebens trinken können, das uns nur Christus geben kann.
- Seid gesegnet mit der Sehnsucht nach dem Kommen unseres Königs.