Gesegnet durchs Leben in neuer Schöpfung mit Jesus

Datum: 8. Dezember 2024 | Prediger/in:
Serie: | Bibeltext: Offenbarung 21,1-22,5

Gesegnet durch das Leben in der Neuen Schöpfung mit Jesus - Offenbarung 21,1-22,5

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und die heilige Stadt, ein neues Jerusalem, sah ich vom Himmel herabkommen von Gott her, bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. (Off 21,1-2)

Johannes braucht im Text heute fünf Bilder, um das, was er hier sieht zu beschreiben. Das erste ist die Ehe.

Die Ehe, die wir erleben dürfen

Am Anfang gab Gott Adam eine Braut und Adam & Eva waren das erste Ehepaar. Sie durften die Erde füllen und kultivieren. Gott wollte, dass die ganze Erde wie dieser Garten wird, und Adam und Eva sollen darin Gottes Ebenbild sein. Zwei sündlose Menschen, die nichts zu verbergen und alles zu teilen haben. Aber eben, dann kam Sünde ins Spiel, und die Freude an der Ehe wurde zu einem Fingerzeig-Spiel. "Die Frau, die du mir zur Seite gabst, gegeben hast, sie gab mir von dem Baum, und ich ass." (Genesis 3,12 ELB). Und so kam es in dieser Familie zu Machtkämpfen und Enttäuschungen.

Für eine funktionierende Ehe hätte es Treue gebraucht. Doch die beiden assen gemeinsam vom Baum vom Leben, und werden aus dem Garten verbannt. Als Jesus auf der Bühne erscheint, sagt uns Johannes in seinem Evangelium, «das ist jetzt der treue Bräutigam» (Joh 3,29). Paulus nimmt das auf, und sagt, dass es bei der Ehe zwischen Mann und Frau, eigentlich um die grössere, ewige Ehe zwischen Christus und der Gemeinde ging (Eph 5,32).

Unser Warten aufs Wiederkommen von Jesus, ist wie eine lange Verlobungszeit. Doch eine Fernbeziehung ist auf die Dauer schwierig – und genau darum sollen wir dranbleiben und erwartungsvoll auf den Bräutigam waren – er kommt bald, und das Warten wird ein Ende haben:

Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her rufen:
Siehe, die Wohnung Gottes bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird mit ihnen sein, ihr Gott. Und abwischen wird er jede Träne von ihren Augen,und der Tod wird nicht mehr sein, und kein Leid, kein Geschrei und keine Mühsal wird mehr sein; denn was zuerst war, ist vergangen. (Off 21,3-4)

So war das von Anfang gedacht: Gott wollte mit den Menschen Gemeinschaft haben. Hast du dir schon mal überlegt, was das bedeutet? Gott möchte mit uns Menschen zusammenwohnen. Unglaublich! Er möchte bei uns sein, und unsere Tränen abwischen. All das Schwierige in unserem Leben, worüber wir schon Tränen vergossen haben: vorbei. Doch bis dahin dürfen wir noch dranbleiben. Das bedeutet nicht, dass wir keinen Schmerz mehr erleben werden. Es gibt soviel, was uns Schmerz verursacht. Aber wir dürfen wissen, unser Bräutigam sieht alles: Verletzungen und Kränkungen. Er weiss, wie es ist, in dieser Welt zu leben. Doch eines Tages wird er zurückkommen. Er wird als Kriegerkönig auf einem weissen Pferd kommen und alles erledigen, was uns Schmerz und Kummer gebracht hat. Und dann wird er als Bräutigam zu uns kommen, damit unsere ewige Ehe losgehen kann. Wir werden stundenlang darüber reden können, was wir alles erlebt haben.

Das Land, das wir erben werden

Neben dem Bild von Braut und Bräutigam gibt es noch ein anderes Bild, nämlich das vom Land als Erbe:

Wer den Sieg erringt, wird dies alles erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein. Den Feigen und Ungläubigen, den mit Greueltaten Befleckten und Mördern, den Unzüchtigen, Zauberern und Götzendienern und allen, die der Lüge dienen, wird ihr Teil beschieden sein im brennenden Feuer- und Schwefelsee; das ist der zweite Tod. (Off 21,7-8)

Am Anfang wurde Adam und Eva die Herrschaft gegeben und ihnen wurde gesagt, dass sie fruchtbar sein und sich vermehren und die Erde füllen sollen. Hätten sie gehorcht, hätte ihnen die ganze Erde gehört. Doch wegen ihrem Ungehorsam wurden sie aus dem Garten vertrieben und sie verloren ihren Zugang und ihren Anspruch auf das Land. Und so erwählte Gott später das Volk Israel, um ihnen ein Land als Erbe zu geben, das verheissene Land.

Das verheissene Land steht in der Bibel für ein grösseres Erbe. Im Hebräer 11 heisst es, dass das verheissene Land für Abraham und seine Nachkommen nur etwas temporäres war, so wie wenn man Zelte aufstellt. Sie warteten eigentlich auf die Stadt mit festem Fundament. Und der Planer und Erbauer dieser Stadt ist Gott selbst (siehe Heb 11,9-10). Paulus nimmt das in Römer 4 noch einen Schritt weiter, und sagt, dass wir im Glauben einmal die ganze Welt erben werden (siehe Röm 4,13+16).

Kanaan war also nur ein “Müsterli” für das grosse Erbe, das uns erwartet. Wir werden einmal die ganze Erde erben. Damit das möglich wurde, ging Jesus ans Kreuz, und so können wir uns auf das Land freuen, wo wir einmal für immer drin leben werden. (siehe Jesaja 53,8).

Hast du auch schon mal etwas erben dürfen? Ein Kollege von mir bekam kürzlich ein Erbe von einer Tante, die keine eigene Familie hatte. Er hatte sie regelmässig besucht, weil er selbst keine Kinder hatte. Für ihn war das Erbe ein unverhoffter Segen. Er erbte ein Haus direkt am See, wunderschöne Lage. Doch nicht immer ist es ein Haus, manchmal ist es ein nobler Name, den du erbst. Eine Kollegin von mir kommt aus einem noblen Zürcher Geschlecht, wo es eine ganze Geschichte dazu gibt. Jedesmal wenn ich ihren Vater sah, hatte ich den Eindruck, dass ich einem Adligen begenete. Ein nobler Name gibt Identität und Respekt. Oder vielleicht hast du nichts davon bekommen. Egal, wie dein Vater und deine Mutter für dich gesorgt haben, wenn du mit Christus unterwegs bist, dann hat unser himmlischer Vater ein mega Erbe für dich bereit.

Jesus ist uns schon mal vorausgegangen um für uns einen Platz vorzubereiten. Ein ganzer Schatz wartet auf uns. Jesus wartet mit offenen Armen. Der Tisch ist schon mal gedeckt. Vielleicht ist es gut, wenn wir in dieser Welt nicht zu fest zu Hause sind, und die falschen Versprechungen durchschauen, und den Versuchungen nicht nachgeben. Wer diese Welt zu fest liebt, wird nämlich auch ein Erbe bekommen, ein “Teil” wie es in Vers 8 heisst, aber es wird nicht Teil der gereinigten Schöpfung oder vom himmlischen Land sein. Es wird als Feuer- und Schwefelsee beschrieben.

Wer gesegnet ist, kann ohne Angst vor diesem “Teil” leben. Wer gesegnet ist, erwartet etwas grösseres, nämlich die neue Schöpfung, unser Erbe. Eine neue Schöpfung, die alles andere, was wir aushalten mussten, in den Schatten stellt. Wir werden mit einem unverdienten und unvorstellbaren Erbe beschenkt werden.

Die Gemeinschaft, für die wir gemacht sind

Und es kam einer von den sieben Engeln (…) und er redete mit mir und sprach: Komm, ich werde dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes! Und er führte mich durch den Geist auf einen grossen, hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie vom Himmel herabkam, von Gott her, angetan mit der Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz war wie kostbarster Edelstein, wie kristallklarer Jaspis.
Sie hat eine grosse, hohe Mauer mit zwölf Toren, und auf den Toren zwölf Engel; darauf sind Namen geschrieben, die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels: drei Tore nach Osten, drei Tore nach Norden, drei Tore nach Süden, drei Tore nach Westen. Und die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine, und darauf stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. (Off 21,9-14)

In diesen Versen braucht Johannes überlappend zwei Metaphern, um das gleiche zu beschreiben. Der Engel zeigt Johannes die Braut und die heilige Stadt. Die Braut, das sind alle Menschen, die mit Christus verbunden sind, und diese sind gleichzeitig auch eine Stadt, das heilige Jerusalem. Diese Stadt kommt vom Himmel herab, weil diese Stadt und diese Menschen das Ergebnis von der Veränderung durch den Heiligen Geistes sind. Sie waren gewöhnliche Sünder, und sind jetzt verändert. Keine Sünde mehr in ihrem Leben. Sie strahlen die Schönheit, Herrlichkeit und Heiligkeit von Gott aus.

Städte waren sind in der Bibel nicht immer positiv belegt. Babel steht sinnbildlich für alles Schlechte, was wir mit Städten in Verbindung bringen. Eigentlich hatten die Menschen den Auftrag, sich zu vermehren und die Erde zu bevölkern. Doch sie sammelten sich in Babel und wollten sich einen Turm bauen, damit sie gross rauskommen. Jerusalem hätte da ein positives Beispiel sein sollen. Gott wohnte dann auch dort im Tempel, doch dann kam es zum Götzendienst und allem, was dazugehört. Und, wohin wurden ihre Einwohner verschleppt? Genau nach Babylon! Als sie zurückkamen, bauten sie Jerusalem wieder auf, aber es war niemehr dasselbe. Genau über dieses Jerusalem vergoss Jesus Tränen. Und genau dieses Jersualem lehnt dann Jesus ab, und tötet ihn.

In der Offenbarung ist es ein “neues” Jerusalem, denn die Menschen darin wurden verändert, so dass er als heiliger Gott mit ihnen leben kann. Gott nimmt Männer und Frauen wie uns, die auch ihr Ego und ihren Stolz hatten. Männer und Frauen, die zuerst einmal Gott ablehnten. Männer und Frauen, die lieber der Welt nachrennen anstatt dein Reichtum von Christus anzunehmen. Er nimmt genau uns und verändert uns in eine wunderschöne Stadt, in der Gott mit uns leben möchte.

Die Stadt hat zwölf Tore an vier Seiten: Osten, Norden, Süden und Westen. Mit anderen Worten, die Menschen werden aus allen Richtungen kommen, um in dieser Stadt zu leben. Die Tore tragen die Namen der zwölf Stämme, und die Mauer hat zwölf Grundsteine, auf denen die Namen der zwölf Apostel geschrieben sind. Was will uns Johannes damit sagen? Eines ist schon mal sicher, es wird nicht zwei Gruppen geben; Israel und die Kirche. Gott hat ein multinationales, multikulti Volk. Egal woher sie kommen, was sie begeistert ist das Evangelium von Jesus Christus. Das sind die Menschen, die in diese Stadt kommen.

Gäll, unsere Welt ist geprägt vom Misstrauen, Elitendenken, Rassismus und Nationalismus, und das kommt von unserem Stolz und unserer Wut gegen die “Anderen”. Da im neuen Jerusalem wird es das nicht mehr geben, und da ist es vielleicht schon heute gut, wenn wir schon mal üben, wie es ist, wenn wir einander annehmen, egal welchen Hintergrund wir haben. Im Himmel werden Hautfarbe und kultureller Hintergrund kein Hindernis mehr sein, und so können wir heute schon so leben.

Stell dir vor, wie das sein wird. Kein Streit und kein Misstrauen. Wir werden in Christus mit Brüdern und Schwestern aus allen Stämmen, Sprachen und Nationen zusammenleben.

Das neue Jerusalem hat Mauern, die Sicherheit geben. Unsere Welt heute ist geprägt von Angst und Unsicherheit. Wir machen momentan Grenzen eher zu als auf. Man will die Nachrichten gar nicht mehr hören. Bombenangriffe, Menschen die flüchten, um nicht ihr Leben zu verlieren. Hurrikanes und Überschwemmungen, Nuklearwaffen, Cyberangriff, und was da alles noch kommt. Wir sind verwundbar, doch das alles wird irgendwann vorbei sein. Der Tag wird kommen, wo wir uns in der neuen Schöpfung ausruhen können und absolut sicher sein dürfen. Absoluter Friede, fantastische Schönheit und Ressourcen so weit das Auge reicht.

Nun kommt das Bild vom Tempel, das schon einige Male durchschimmerte.

Die Herrlichkeit, in der wir uns sonnen können

Johannes spricht immer noch von einer Stadt, aber er deutet an, dass die Stadt auch ein Tempel ist, in dem er uns die Masse, für die Stadt gibt:

Und der mit mir redete, hatte als Messstab ein goldenes Rohr, um die Stadt und ihre Tore und ihre Mauer zu vermessen. Die Stadt ist angelegt als Viereck von gleicher Länge und Breite. Und er vermass die Stadt mit dem Rohr und kam auf zwölftausend Stadien; ihre Länge und Breite und Höhe sind gleich. (Off 21,15-16)

Am Anfang im Garten Eden schuf Gott ein Heiligtum, durchflutet von strahlendem Licht, eingebettet in wunderschönen Juwelen, erfüllt von Herrlichkeit und bewohnt von seinem Volk, so beschreibt es Ezekiel 28,13. Ein heiliger Ort. Doch als Adam und Eva sündigten, konnten sie nicht mehr mit Gott an diesem heiligen Ort wohnen. Also machte Gott einen Plan, um sein Volk zu reinigen, damit es wieder in seine Gegenwart kommen konnte.

Zuerst liess Gott die Stiftshütte bauen. Die Idee war, dass sein Volk dort Opfer bringen kann, damit sie wieder in seine Gegenwart kommen können. Im Innersten vom Zelt war das Allerheilige, ein Raum in der Form eines perfekten Würfels. Gott stieg vom Himmeln hinab, um dort unter seinem Volk zu wohnen. Die Priester, die in der Stiftshütte Opfer zur Reinigung darbrachten, trugen auf ihrer Brust wunderbare Edelsteine. Als das Volk Israel dann im verheissenen Land einzog, kam Gott herab und wohnte im Allerheiligsten im Tempel. Doch es gab ein Problem. Nur einmal im Jahr durfte eine Person in die Gegenwart Gottes kommen. Das war der Hohepriester, alle anderen mussten Abstand halten. Das ganze Volk hätte auch in die Gegenwart kommen können, doch dafür hätte es absolut heilig werden müssen. Wie wäre so was möglich?

Gott war damit nicht ganz glücklich, und sandte uns deshalb seinen Sohn. Jesus kam in diese Welt, die voller Sünde ist, und hat sich selbst ein für allemal als Opfer gebracht. Gott hat “den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes würden“ (2. Kor 5,21). Gott ist heute noch an uns dran, uns zu heiligen, damit wir in sein Allerheiligsten eintreten können. Ein Allerheiliges, das nicht mehr auf einen Würfel von 10 x 10 x 10 Meter beschränkt ist. Ja, in der Offenbarung wird die ganze Erde zum Allerheiligsten werden. Gott wird sein Werk vollenden und wir dürfen endlich die Herrlichkeit und Schönheit erleben, wofür wir geschaffen wurden. Das ist die Schönheit, welche die Edelsteine darstellen, die in die Fundamente der Tempelstadt eingebettet sind:

Und er mass ihre Mauer: Hundertvierundvierzig Ellen waren es nach Menschenmass, das auch das Engelsmass ist. Und ihr Mauerwerk war aus Jaspis, und die Stadt war aus reinem Gold, das war wie reines Glas. Die Grundsteine der Stadtmauer waren aus je einem Edelstein kunstvoll gefertigt: Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Karneol, der siebte ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen; jedes der Tore bestand aus einer einzigen Perle. Und die Strasse der Stadt war reines Gold, wie durchsichtiges Glas. (Off 21,17-21)

Gäll, was da beschrieben ist, haut einem fast um. Nur schon das anzuschauen ist absolut der Hammer. Da werden einmal darin wohnen. Wir werden dort ein- und ausgehen, und ein Teil davon werden – ja wir werden darin eintauchen.

Einen Tempel aber sah ich dort nicht, denn Gott, der Herr, der Herrscher über das All, ist ihr Tempel, er und das Lamm. Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtete sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Völker werden ihren Weg gehen in ihrem Licht, und die Könige der Erde tragen ihre Pracht zu ihr hin. Und ihre Tore werden niemals geschlossen, nicht bei Tag und – Nacht wird es dort keine mehr geben. Und sie werden in sie hineintragen die Pracht und die Schätze der Völker. Und nichts Gemeines wird in sie hineinkommen, keiner, der tut, was abscheulich ist, oder der Lüge dient, allein die eingetragen sind im Buch des Lebens, dem Buch des Lammes. (Off 21,22-27)

Wie wirkt das auf dich? Ist schon einbisschen viel, wenn man sich das so vorstellt. Was meinst du, passen wir da hin? Passen wir an einen solchen Ort, wo absolut heilig ist? Wenn ich so in mein Leben schaue, was ich da so für Fussabdrücke hinterlasse, dann habe ich schon ein paar Fragezeichen. Doch der Segen der neuen Schöpfung ist eben der, dass Jesus treu ist, und dass, er, was er in uns angefangen hat, vollenden wird. Derjenige, der sagte; “Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig“ (1. Pet 1,16), er wird sein Werk in unserem Leben vollenden, damit wir wirklich so heilig werden, wie er heilig ist. Perfekt, durch und durch heilig, und das langfristig. Das ist es, wofür wir gemacht wurden.

Die Befriedigung, die wir geniessen dürfen

Und er zeigte mir den Fluss mit dem Lebenswasser, der klar ist wie Kristall, und er entspringt dem Thron Gottes und des Lammes.  In der Mitte zwischen der Strasse und dem Fluss, nach beiden Seiten hin, sind Bäume des Lebens, die zwölfmal Frucht tragen. Jeden Monat spenden sie ihre Früchte, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Und nichts Verfluchtes wird mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird dort sein, und seine Knechte werden ihm dienen. (Off 22,1-3)

Am Anfang hat Gott einen Garten gepflanzt. Mitten drin der Baum vom Leben, und der Baum von der Erkenntis von Gut und Böse. Bei diesem Baum hätten sie erkennen sollen, ob es eine gute Idee wäre, davon zu essen. Aber eben, so ist es nicht gelaufen. Wenn sie die Gehorsamsprüfung bestanden hätten, dann hätten sie sich vom Baum des Lebens den Bauch voll schlagen können, und so ein herrliches Leben haben können. Aber eben, so kam es nicht. All das ging Bach ab. Das Leben vom Tod verdrängt und sie wurden niemehr ganz happy. Darum sandte Gott seinen Sohn, einen zweiten Adam, der auch wegen einem Baum, dem Baum von Golgatha, versucht wurde. Jesus nahm dann den Tod auf sich, damit wir in diesen grösseren Garten aufgenommen werden können.

In diesem Garten wird ein Fluss mit Wasser fliessen, dass uns an das Wasser erinnert, von dem Jesus der Samariterin erzählte. Wir werden in Ewigkeit keinen Durst mehr haben. Jesus gibt uns Wasser, das in Ewigkeit sprudelt (siehe Joh 4,14). Und auch der Baum vom Leben wird in diesem Garten stehen. Er hat sich in der Zwischenzeit einfach multipliziert. Es wird nicht mehr nur ein Baum sein, sondern verschiedene Bäume mit verschiedenen Früchten und Obst. Nicht mehr nur eine Obsternte pro Saison. Auf beiden Seiten vom Fluss gibt es diesen Baum. Zwölf Obstsorten wird er wachsen lassen, und jeden Monat wird es eine neue Ernte geben. Kurz: Uns wird es rundum gut gehen.

Der Garten wird ein heilender Garten sein. Alles was unserem Körper in unserer Welt zusetzt, wird dort geheilt werden. Kein Fluch mehr. Alles wieder so, wie es sein sollte. Und dann das Beste vom neuen Garten:

Sie werden sein Angesicht schauen, und auf ihrer Stirn wird sein Name stehen. (Off 22,4)

Der Psalmbeter hat schon dafür bittet, dass er im Haus vom Herrn leben darf und die Schönheit vom Herrn sehen darf (Ps 27,4 NRSV). Der Segen vom Aaron sagt uns: “Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig“ (Num 6,25). Gottes Schönheit von Angesicht zu Angesicht, und wir werden angenommen und gehören dazu (1. Kor 13,12).

Keine Nacht wird mehr sein, und sie brauchen weder das Licht einer Lampe noch das Licht der Sonne. Denn Gott, der Herr, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen, von Ewigkeit zu Ewigkeit. (Off 22,5)

Schon im Garten Eden wurde Mann und Frau gesagt, sie sollen über die Schöpfung herrschen. Aber eben, wir wissen, wie es rauskam – sie hatten versagt, und zugelassen, dass ein kriechendes Ding über sie herrscht. Und so erleben wir unsere Welt, wie wir sie erleben. Doch Johannes zeigt uns, wie es sein wird, wenn alle, wo in Christus sind, ihren Auftrag wahrnehmen und über die Welt herrschen. Alle Gebete von „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“ werden erhört werden. Das, was wir wollen, wird dann ganz mit dem übereinstimmen, was er will. Ohne Sünde und Ego. Sein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erde.

Offenbarung 21,1-22,5 hören und bewahren

Was sollen wir mit dem Wunder der neuen Schöpfung anfangen, das Johannes uns hier vorstellt? Wie können wir dieses unglaubliche Zusage hören und bewahren? Ich finde es noch schwierig, diese Wucht von diesem Bild kurz zusammenzufassen, aber ich glaube es geht zuerst einmal darum, dass wir uns auf Christus einlassen. Paulus sagt es so: “Wenn also jemand in Christus ist, dann ist das neue Schöpfung“ (2. Kor 5,17a). Andersgesagt, die Neuheit von dieser neuen Schöpfung ist nicht nur Zukunftsmusik. All die Schönheit, Gemeinschaft, Heilung und das Glück dürfen wir da und dort schon heute erleben, wenn wir mit Jesus leben.

Wir dürfen unsere Sehnsucht auf das ausrichten, was noch kommen wird.

Wir müssen uns nicht mehr darüber aufregen, was uns auf dieser Welt alles fehlt. Das Beste kommt noch.

Wir dürfen offen sein, mit anderen zu teilen. Gäll, es macht uns manchmal Mühe, wenn Menschen von anderen Kulturen zu uns kommen. Doch ich glaube, wir können heute schon mal üben, wie das mal im Himmel sein wird.

Und wenn wir in unserem Leben wieder auf ausrutschen und umfallen, dann dürfen wir uns danach ausstrecken etwas mehr Himmel auf Erden zu erleben.

Wahrscheinlich werden wir auf dieser Welt nie ganz happy sein. Wir haben Durst nach dem lebendigen Wasser. Wir sehnen uns nach der vollkommenen Zufriedenheit, die noch kommen wird.

 Es gibt kein schöneres Gefühl als zu erleben, dass wir für etwas geschaffen wurden, und das es passt. Ich glaube das ist es, was es bedeutet gesegnet zu werden. Die neue Schöpfung als Ort des Segens!

Wirklich gesegnet. Ewig gesegnet. Ja, ein Leben im Segen, wofür wir geschaffen wurden.

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